Im Libanon hält eine Frau ihr Kind fest in den Armen.

LIBANON

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2006

Mitarbeiter*innen:  185

Bevölkerung:  6,8 Mio.

Erreichte Menschen 2020:  68.911

Unterernährungsrate:   9,3 %

Dass der Libanon von Krisenherden umgeben ist, stellt das kleine Land auf eine große Belastungsprobe. Kein anderes Land nimmt im Vergleich zur Einwohnerzahl so viele Geflüchtete auf. Das führt zu einer Überforderung der öffentlichen Infrastruktur, der Versorgungssysteme und nicht zuletzt auch zu sozialen Konflikten. Die wirtschaftlichen Folgen für die aufnehmenden Gemeinden und der Druck sind immens. 

Wie ist die Situation im Libanon?

Seit dem Beginn des Syrien-Konflikts im Jahr 2011 hat der Libanon über 1,5 Millionen Geflüchtete aus dem Land aufgenommen. Dazu kommen über 250.000 palästinensische Geflüchtete, die teilweise schon seit Jahrzehnten dort leben sowie weitere Geflüchtete aus anderen Staaten. Damit sind etwa ein Drittel der im Libanon lebenden Menschen Geflüchtete aus anderen Ländern. Da es im Libanon keine formellen Flüchtlingslager gibt, leben die Menschen in engen Wohnungen, unfertigen Gebäuden und Zelten. Derzeit reicht die humanitäre Hilfe nicht aus, um mit den steigenden Bedürfnissen der Notleidenden Schritt zu halten: 3,2 Millionen Menschen benötigen humanitäre Unterstützung. 

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen im Libanon?

Das Land befindet sich momentan in einer Wirtschaftskrise. Treibstoff ist rar und Spannungen steigen. Immer wieder kommt es zu politischen Protesten und kleineren gewalttätigen Konflikten aufgrund der knappen Rohstoffe. Diese Umstände sorgen dafür, dass viele Menschen in Armut abrutschen und sich nicht mehr selbst versorgen können. Die Corona-Krise sowie die schwere Explosion im Hafen der Hauptstadt Beirut im Jahre 2020 haben zu teilweisen Zusammenbrüchen des öffentlichen Gesundheitssystems geführt und die Versorgung des Landes stark erschwert.

Hinzukommt der seit zwölf Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien, welcher extreme politische, soziale und wirtschaftliche Folgen für den Libanon hat. Mehr als jede*r fünfte Einwohner*in ist geflüchtet. Der Großteil der Geflüchteten lebt in Armut. Über ein Drittel der syrischen Kinder im Libanon hat nicht die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Eine verlorene Generation wächst heran. Hinzu kommt, dass Jungen und Mädchen oftmals arbeiten müssen, um die Familie zu unterstützen. Auf der Flucht haben viele Kinder Schlimmes erlebt und benötigen psychologische Unterstützung, um die Erfahrungen zu verarbeiten. 

Wie hilft Aktion gegen den Hunger im Libanon?

Im Libanon ist Aktion gegen den Hunger seit 2006 im Einsatz. Unsere Programme in den Bereichen Ernährungssicherung, Wasser und Hygiene haben wir aufgrund der schutzsuchenden Geflüchteten aus dem angrenzenden Syrien stetig erweitert. Unser Einsatzgebiet erstreckt sich von Bekaa bis in den Süden. 

  • Unsere Teams leisten Nothilfe und sorgen dafür, dass sich die Lebensgrundlagen der Betroffenen dauerhaft verbessern.
  • Unsere Mitarbeiter*innen verteilen Keramikfilter für Trinkwasser, Wassertanks und Hygiene-Notfallsets.
  • Wir schulen die Gemeinden im Umgang mit Wasser- und Sanitäranlagen.
  • Wir kümmern uns um Zugang zu sauberem Wasser und verbessern die Hygienesituation der Menschen.
  • Wir verteilen Lebensmittel, diagnostizieren Mangelernährung und behandeln akut mangelernährte Kinder.

Jetzt spenden und weltweit helfen

Neben Spenden finanziert sich unsere Arbeit auch durch Förderungen und Zuwendungen institutioneller Geber*innen. Der folgende Absatz informiert Sie über Projekte, die direkt durch diese Art der Unterstützung realisiert werden können. Hier informieren wir über die Herkunft all unserer Mittel.

Laufende Projekte

Humanitäre WASH-Hilfe durch die Stärkung nationaler und subnationaler Koordinierungsplattformen
  • Direkt Begünstigte: 30 nationale und subnationale Plattformen zur Koordinierung humanitärer WASH-Maßnahmen und ihre Partner (etwa 1050 Organisationen, einschließlich lokaler Organisationen)  

  • Laufzeit: Januar 2023 bis Oktober 2025 

  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger 

  • Fördervolumen: 4.389.196,41 €  

  • Länder: Global (In 2021 fanden 20 Einsätze in 12 Ländern statt, darunter: Zentralafrikanische Republik, Tschad (2), Äthiopien (3), Fidschi, Guinea, Haiti (2), Libanon, Mosambik (4), Nigeria, St. Vincent und die Grenadinen, Sudan (2) und Syrien) 

Rund zwei Milliarden Menschen leben immer noch ohne sichere Trinkwasserversorgung. Eine wirksame Reaktion auf humanitäre Krisen ist eine Voraussetzung dafür, dass die humanitären Bedarfe von in Not geratenen Menschen gedeckt werden können. Dabei müssen die humanitären Bedarfe schnellstmöglich evaluiert und eingeschätzt werden und die Kapazitäten und Reaktionsfähigkeiten von verschiedenen Organisationen zusammengebracht werden. Ziel des Projektes ist es, durch die Unterstützung nationaler und subnationaler Koordinationsplattformen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) eine effektive und effiziente Koordination in humanitären Krisen zu gewähren und damit Menschen in Not besser zu helfen. Insgesamt werden etwa 30 nationale Koordinierungsplattformen und mindestens 1.015 lokale Partner/Koordinierungsstellen durch globale oder Fernunterstützung sowie kurzfristige Einsätze von Expert*innen vor Ort gestärkt. Mobile Unterstützungsteams stehen auf Abruf bereit und können in Krisenfällen entsendet werden, um direkt vor Ort bei der Koordination zu unterstützen.

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

Unterstützung der nationalen Koordinierungsplattformen und lokalen Partner bei:  

  • dem Aufbau von eigenen Kapazitäten im Bereich Informationsmanagement und Koordination durch Schulungen, Trainings, virtuelle Fernunterstützung sowie einen zentralen Helpdesk 

  • der Diagnose von Problemen und der Entwicklung von Strategien zur effizienteren Koordination  

  • der Ausarbeitung von Notfallvorsorge- und Reaktionsplänen 

  • der Erarbeitung von Übergangsplänen von humanitärer Hilfe zu Entwicklungszusammenarbeit  

  • der Entwicklung von Strategien zu Lokalisierung und Inklusion 

Darüber hinaus erhalten die nationalen Koordinierungsplattformen und ihre Partner direkte und schnelle Unterstützung durch die Support-Teams vor Ort, die auf Anfrage entsendet werden. 

Lebensunterhalt und Erwerbsmöglichkeiten für syrische Geflüchtete und gefährdete Aufnahmegemeinden 
  • Direkt Begünstigte: 5.116
  • Laufzeit: November 2019 – Dezember 2025
  • Mittelherkunft: Kreditanstalt für Wiederaufbau  
  • Fördervolumen: Phase 1: 10.000.000 € + Phase 2: 10.000.000 € + Phase 3: 8.500.000 €

Aufgrund der anhaltenden Syrien-Krise haben sowohl die Flüchtlingsbevölkerung als auch die Aufnahmegemeinschaften im Libanon nur begrenzten Zugang zu eigenständigen einkommensschaffenden Maßnahmen. Gleichzeitig haben sich endemische Probleme, wie z. B. die Kapazitäten zur Abfallentsorgung und andere öffentliche Dienstleistungen, durch den plötzlichen Bevölkerungsanstieg verschlimmert und zu ungesünderen Umweltbedingungen geführt.

Das Projekt trägt dazu bei, den Lebensunterhalt der Aufnahmebevölkerung und der Geflüchtetengemeinschaften in gefährdeten Gebieten zu sichern, indem es arbeitsintensive Tätigkeiten im Bereich der Abfallwirtschaft schafft (Cash for Work). Mit diesem Projekt verbindet Aktion gegen den Hunger kurzfristige Bedürfnisse im Bereich Arbeitsmarkt mit mittel- und langfristigen Kernproblemen im Zusammenhang mit dem Mangel an Umweltdienstleistungen. Da sich das Projekt sowohl an Flüchtlingshaushalte als auch an gefährdete Libanes*innen richtet, zielt es auch auf den Abbau sozialer Spannungen zwischen diesen beiden Gruppen ab.  

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

  • Schaffung von einkommensschaffenden Maßnahmen durch beschäftigungsintensive Tätigkeiten  
  • Qualifizierungsmaßnahmen in der Abfallwirtschaft
  • Clean-up von öffentlichen Plätzen
  • Sensibilisierungskampagne für Gemeinden zum Thema Umwelt und Abfallentsorgung 
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