Philipp mit seinen beiden Schwestern vor ihrem Haus in Moyamba

Ebola-Krise: Eine Familie macht Hoffnung

Philipp (24) aus Sierra Leone und seine beiden Schwestern überlebten Ebola nur knapp. Jetzt wollen sie ihr Leben wieder aufbauen.

Eine gesamte Familie in der Krise

Seit dem Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika warnen die Gesundheitsbehörden der drei am stärksten betroffenen Länder (Sierra Leone, Liberia und Guinea) ihre Bürger eindringlich davor, an Beerdigungen teilzunehmen. Doch verständlicherweise fällt es vielen Menschen schwer, sich an diese Vorgaben zu halten. So erging es auch einem Lehrer aus der Stadt Moyamba in Sierra Leone, der sich bei der Beerdigung seines eigenen Sohnes mit dem Ebolavirus infizierte – ebenso wie vier seiner verbliebenen Kinder.

Der 24-jährige Philipp, der für Aktion gegen den Hunger arbeitete und Arzt werden wollte, ist eines der Geschwisterkinder, die sich mit dem tödlichen Virus infiziert haben. Er verstand zum Glück schnell, was geschehen war, und informierte umgehend das lokale Gesundheitszentrum.

Philipp erzählte, dass sein Vater bereits in der ersten Nacht im medizinischen Isolationszentrum gestorben war. Wenige Tage später starb auch sein Bruder. Philipp und zwei seiner Schwestern wurden ebenfalls in das Isolationszentrum gebracht. Doch es dauerte mehr als eine Woche, bis die medizinische Behandlung beginnen konnte, denn alle Betten waren bereits von anderen Patienten belegt.

Doch Philipp und seine zwei Schwestern hatten Glück: Nach einer vierwöchigen Behandlung waren sie wieder gesund und konnten in ihr Haus nach Moyamba zurückkehren.

Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Die Geschwister sind drei von 19 Ebola-Überlebenden in Moyamba. Die Zahl der Menschen, die Ebola überleben, wächst von Tag zu Tag. Denn Aktion gegen den Hunger informiert die Gemeinden über die Risiken des Ebolavirus sowie über Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit. Unser Ziel ist es, die Zahl der Ebola-Fälle in der Region stark zu reduzieren und nach Möglichkeit ganz zu eliminieren.

Philipp und seine Schwestern unterstützen uns nun bei unserer Aufklärungsarbeit. Damit möchten sie anderen Familien die Schmerzen ersparen, die sie selbst erleiden mussten. Doch obwohl sie viel Glück hatten, stehen sie auch vor großen Herausforderungen: Die drei Geschwister sind nun Waisen und Philipp muss sich erst noch an seine neue Rolle als Familienoberhaupt gewöhnen.

Foto: Isotta Pivato

20. JULI 2017
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