Der Zugang zu Behandlungs­zentren rettet Leben

Das von Aktion gegen den Hunger geleitete Gesundheitszentrum ist überfüllt von Kindern, die unter der schlimmsten und gefährlichsten Form von Mangelernährung leiden.

Fast 700 Kinder sterben in der Zentralafrikanischen Republik jährlich an den Folgen von Mangelernährung. Doch die Gesundheitszentren sind Orte der Hoffnung. 2016 erholten sich 80 Prozent der behandelten Kinder. Sie konnten wieder nach Hause zu ihren Familien zurückkehren, um dort in ihrer Gemeinde weiterbehandelt zu werden.

Die Behandlung in den Gemeinden ist effektiv, vorausgesetzt die Gemeinden verfügen über ausreichend therapeutische Fertignahrung. Mit dieser Art der Behandlung ist es möglich, Kinder auch in abgelegenen Gebieten inmitten von Konfliktzonen zu erreichen.

Ist die Mangelernährung jedoch sehr weit vorangeschritten oder durch eine Infektion verschlimmert, bleibt eine stationäre Behandlung im Krankenhaus die einzige Möglichkeit.

Nur noch wenige Krankenhäuser und Behandlungszentren sind für die Bevölkerung zugänglich

Clémence ist zwei Jahre alt und wog nur 5,5 Kilogramm, als sie in die Intensivstation des Kinderkrankenhauses in Bangui eingeliefert wurde. Noch vor einigen Wochen war Clémence ein starkes und fröhliches Kind, das gerne spielte. Das änderte sich, als sie sich mit Malaria infizierte, den Appetit verlor und hohes Fieber bekam. Bereits geschwächt erkrankte Clémence an Durchfall und verlor sehr schnell an Gewicht. Ihre besorgten Eltern brachten sie daraufhin ins Krankenhaus, wo sie erfuhren, dass ihr Kind an akuter Mangelernährung leidet und in Lebensgefahr schwebt.

Doch die Behandlung kam für Clémence zu spät. Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft im Krankenhaus verstarb das kleine Mädchen, obwohl ihre Mutter alles getan hat, um das Leben ihrer Tochter zu retten. In einem konfliktreichen Land wie der Zentralafrikanischen Republik sind Nahrungsmittel und Wasser sowie der Zugang zu Gesundheitsmaßnahmen stark eingeschränkt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zerstörten das Gesundheitssystem. Nur noch wenige Krankenhäuser und Behandlungszentren sind für die Bevölkerung zugänglich.

Aktion gegen den Hunger arbeitet mit den Gemeinden und Ärzten zusammen, um erkrankte Kinder rechtzeitig zu identifizieren und zu behandeln, noch bevor sie akut mangelernährt werden. Doch trotz all unserer Bemühungen und großer Fortschritte in letzter Zeit sterben noch zu viele Kinder an Mangelernährung. Die Geschichte von Clémence erinnert an die Ungerechtigkeit in der Welt und zeigt, wie wichtig es ist, unseren täglichen Kampf gegen den Hunger fortzusetzen. Unser Ziel ist eine Welt, in der kein Kind mehr an Hunger sterben muss.

Foto: Samuel Hauenstein Swan

20. JULI 2017
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