Kinder am Brunnen im Jemen

Jemen: Cholera­ausbruch forderte Hunderte Tote

Ein Ausbruch der Krankheit Cholera verschärft die Lage der hungernden Menschen im Jemen. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind bereits 900 Menschen an der Krankheit gestorben. In 200.000 Fällen bestand der Verdacht auf Cholera. In der Hauptstadt Sanaa wurde der Notstand ausgerufen.

Zwar konzentriert sich die Mehrzahl der Fälle auf Sanaa, doch auch in 18 weiteren Bundesstaaten ist die Zahl der Neuinfektionen gestiegen. „Wir sind alarmiert“, sagte Erin Hutchinson, Länderdirektorin von Aktion gegen den Hunger im Jemen.

„Dieser sprunghafte Anstieg lässt uns eine humanitäre Katastrophe in den kommenden Wochen befürchten. Der Jemen wird nicht dazu in der Lage sein, mit diesem weiteren Schock umzugehen. Das sanitäre System liegt ohnehin schon am Boden.“

Besonders hart trifft die Cholera mangelernährte Kinder. Ihre geschwächten Körper haben der Infektion nichts mehr entgegenzusetzen. Wegen des erneuten Choleraausbruchs hat Aktion gegen den Hunger die Hilfe verstärkt. Die Arbeit in dem Ende 2016 eröffneten Cholera-Behandlungszentrum wurde heraufgefahren. Zusätzlich gibt es nun weitere elf Stellen zur oralen Dehydratation für die leichteren Fälle.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind außerdem präventiv im Einsatz. In den Gemeinden geben sie Hygieneschulungen und verteilen Desinfektionsmittel. Außerdem lieferte Aktion gegen den Hunger sauberes Wasser und Hygiene-Sets an Zehntausende Menschen.

Der Jemen gehört zu den Ländern, die aktuell am stärksten unter einer Hungerkrise leiden. 17 Millionen Menschen haben keinen gesicherten Zugang zu Lebensmitteln. Betroffen sind inzwischen 60 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner.

14. JUNI 2017
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