COP28: Das fordern wir auf der Weltklimakonferenz

Ein heißeres und unbeständigeres Klima bedeutet, dass bis 2050 bis zu 80 Millionen Menschen weniger zu essen auf dem Tisch haben werden. Das wird vor allem dort der Fall sein, wo Konflikte, wirtschaftliche Krisen und Extremwetterereignisse die Lebensgrundlagen der Menschen zerstören. Im Positionspapier „Too Hot to Eat: Für ein konsequentes Handeln in der Klimakrise“ fordert Aktion gegen den Hunger die Verhandelnden auf der Weltklimakonferenz dazu auf, sich für einen wirkungsvollen und gerechten Klimaschutz starkzumachen. Nur so können wir in Zukunft das Recht auf Nahrung für alle Menschen verwirklichen.

Hungerkrisen verhindern

Der Klimawandel hat durch steigende Temperaturen sowie häufigere Niederschläge und Überschwemmungen direkte Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion. Kleinbäuer*innen und Familienbetriebe sichern bis zu 80 Prozent der Welternährung. Trotzdem ist es gerade diese Bevölkerungsgruppe, die besonders oft unter Armut und Hunger leidet. Klimaereignisse nehmen an Häufigkeit und Intensität zu und drängen Kleinbäuer*innen in immer prekärere Situationen. In diesem Jahr leiden weltweit 735 Millionen Menschen an Hunger. Bis 2080 könnte diese Zahl aufgrund der Auswirkungen der Klimakrise auf 1,4 Milliarden ansteigen. 

COP28: Was wir fordern...

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Was ist das Ziel der COP?

Die diesjährige Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) wird vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden. Dies ist eine wichtige Zusammenkunft, bei der sich die größten Verursacherstaaten dazu verpflichten müssen, entschiedene Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen und einen nachhaltigen Wandel unserer Ernährungssysteme anzustoßen – bevor es zu spät ist.

Denn um katastrophale Folgen für die Nahrungs- und Ernährungssicherheit der heutigen und künftigen Generationen zu verhindern, muss die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Die Regierungen müssen sich daher unbedingt zu entschlossenen Klimaschutzmaßnahmen verpflichten, schnell und gerecht aus allen fossilen Brennstoffen aussteigen und die Emissionen in allen Sektoren drastisch reduzieren.

Klimagerechtigkeit: Faire Zukunft für alle

Die Klimakrise trifft unverhältnismäßig stark die Menschen, die sie am wenigsten zu verantworten haben. Es ist nicht gerecht: Oft sind es die ärmsten und am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, die am stärksten mit den katastrophalen Klimafolgen zu kämpfen haben, obwohl sie nur einen Bruchteil zu den globalen Emissionen beitragen.  

Die Rufe nach Unterstützung aus dem Globalen Süden, um die Lebensgrundlagen der betroffenen Gemeinschaften zu retten und Klimaanpassung voranzutreiben, sind weitgehend ungehört verhallt. Der Globale Norden hat sein Versprechen, eine Klimafinanzierung in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr bereitzustellen, immer wieder gebrochen. Zudem kommt ein Großteil der finanziellen Mittel gar nicht bei den am stärksten gefährdeten Gemeinschaften an, insbesondere in fragilen und konfliktbetroffenen Kontexten. Dadurch verzögern sich wichtige Maßnahmen zur Abschwächung der Klimakrise und zur Anpassung an den Klimawandel – und das Vertrauen zwischen den Parteien schwindet. 

Das fordern wir von Deutschland & dem Globalen Norden  

Auch Deutschland hat hier eine entscheidende Verantwortung. Selbst wenn die Bundesregierung dieses Jahr mit 6 Milliarden US-Dollar einen großen Anteil der globalen Klimafinanzierung trägt, kann sie sich darauf nicht ausruhen. Schließlich müssen die versäumten Beiträge und der Vertrauensverlust der letzten Jahre kompensiert werden – während der Bedarf immer weiter wächst.

Wir sind zutiefst besorgt über die aktuellen und zukünftigen Auswirkungen der Klimakrise auf den weltweiten Hunger. Daher fordern wir die Regierungen auf, umgehend zu handeln und die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise konsequent zu bekämpfen – und das Recht auf Nahrung, Wasser, Gesundheit und eine gesunde Umwelt für alle Menschen durchzusetzen. 

Unsere Forderungen:

  • Zugang zur Klimafinanzierung für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen schaffen – unter Einbindung der lokalen Zivilgesellschaft 
  • Den Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste ins Leben rufen – mit gleichem Zugang für alle betroffenen Gemeinschaften 
  • Steigende humanitäre Bedarfe antizipieren und bekämpfen  
  • Das Recht auf Nahrung für alle durch agrarökologische Transformation verwirklichen 
  • Das Recht auf Wasser, Gesundheit und angemessene Ernährung sichern 
  • Frauen als Akteurinnen des Wandels anerkennen und unterstützen

Kritik an der COP28

Auch wenn die Klimakonferenz in Dubai stattfindet und die Lobbyist*innen der fossilen Unternehmen Einfluss auf die Verhandlungen nehmen wollen, bleibt es wichtig, sich für die COP28 zu mobilisieren. Die Klimakonferenzen sind die einzige Plattform auf internationaler Ebene, um den Kampf gegen den Klimawandel mit fast allen Ländern am Tisch voranzubringen. Um der fossilen Lobby nicht den Vortritt zu lassen: Es gilt, dort die Stimme der am stärksten gefährdeten Länder zu erheben und den Klimaschutzmaßnahmen neuen Schwung zu verleihen. Deswegen werden Kolleg*innen von Aktion gegen den Hunger aus einigen stark gefährdeten Ländern an der COP teilnehmen, um Klimaschutzmaßnahmen neuen Schwung zu verleihen. Darunter sind Mohammad Akmal Shareef, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in Bangladesch, und Alvin Munyasia, Advocacy-Referent von Aktion gegen den Hunger in Ostafrika und Horn von Afrika. 

„Too Hot to Eat: Für ein konsequentes Handeln in der Klimakrise“

agdh-positionspapier-cop.pdf
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12. DEZEMBER 2023
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