Eine Frau trägt ihr Kind durch eine von Angriffen zerstörte Straße in Gaza Stadt, im Hintergrund weitere Menschen.

Aktion gegen den Hunger ruft zu einer dauerhaften Waffenruhe auf

Pressemitteilung vom: 29.11.2023

Aktion gegen den Hunger ruft zu einer dauerhaften Waffenruhe auf, um die humanitäre Hilfe im Gazastreifen fortzusetzen und sicherzustellen, dass die Menschen in Not erreicht werden. Aktion gegen den Hunger ist seit 2005 in der Region tätig.

„Unsere Mitarbeitenden vor Ort arbeiten weiterhin unermüdlich, um humanitäre Hilfe leisten zu können. Dabei gehen sie aufgrund der unsicheren Lage erhebliche Risiken für das eigene Leben ein. Die schlechten Kommunikationsverbindungen, der Treibstoffmangel und die mangelnden Vorräte auf den lokalen Märkten stellen sie dabei vor große Herausforderungen.  Die Teams vor Ort kennen die humanitären Bedarfe im Gazastreifen genau. Wir sind davon überzeugt, dass eine sechstägige humanitäre Pause nicht ausreichen wird, um die benötigten humanitären Bedarfe der Zivilbevölkerung decken zu können“, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.

Anhaltende Waffenruhe in Gaza ist unerlässlich für humanitäre Hilfe  

Aktion gegen den Hunger arbeitet mit lokalen Lieferanten im Gazastreifen zusammen, um Hilfsgüter wie Wasser, Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Windeln, Decken und Matratzen so effizient und schnell wie möglich zu verteilen.  

Um die dringend benötigte Hilfe fortzusetzen und auszuweiten, ist eine anhaltende Waffenruhe unerlässlich, denn nur so können die Zivilbevölkerung und die kritische Infrastruktur geschützt und sichere und umfassende humanitäre Hilfe geleistet werden.

Konkret müssten folgende Bedingungen erfüllt werden, damit bedarfsgerecht humanitäre Hilfe geleistet werden kann:

  • Eine dauerhafte Einstellung aller Gewalt im gesamten Gazastreifen, einschließlich des nördlichen Gazastreifens, des Westjordanlands und Israels, ist notwendig.
  • Ungehinderter Transport von humanitären Hilfsgütern in den Gazastreifen, einschließlich aller Güter, die für den Wiederaufbau, den Betrieb und die Instandhaltung der für das Überleben der Bevölkerung lebenswichtigen Infrastruktur, wie z. B. der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung, sind wichtig.  
  • Humanitäres Personal muss sich sicher und ohne Behinderung innerhalb und außerhalb des Gazastreifens bewegen können.
  • Die Zivilbevölkerung muss sicheren und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten.  
  • Kranke und Verwundete, die innerhalb oder außerhalb des Gebiets evakuiert werden, müssen das Recht auf Rückkehr haben.
  • Zivilisten, die innerhalb oder außerhalb des Gebietes fliehen wollen, müssen sichere Fluchtkorridore und das Recht auf Rückkehr erhalten.
  • Weitere Fortschritte bei der Freilassung der Geiseln im Gazastreifen und ihre faire Behandlung in der Gefangenschaft muss zugesichert werden.
  • Die Grenzübergänge Erez und Kerem Shalom müssen für humanitäre Lieferungen wieder geöffnet werden.
  • Die dritte von Israel bereitgestellte Wasserpipeline muss wiedereröffnet werden.
  • Die israelischen Stromversorgungsleitungen nach Gaza müssen wieder angeschlossen werden.
  • Es muss ausreichend Treibstoff für die gesamte humanitäre Hilfe geliefert werden.
  • Die Konfliktparteien müssen sich auf einen Überwachungs- und Überprüfungsmechanismus einigen, um die Umsetzung der anhaltenden Pausen zu überwachen. Sie müssen dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen öffentlich darüber zu berichten.

Die humanitäre Organisation verurteilt die menschenverachtenden Angriffe auf Israel. Gleichzeitig sind wir entsetzt über die verheerenden Folgen der Angriffe auf Gaza. Der Schutz der Zivilbevölkerung in Israel und Gaza steht für das internationale Hilfswerk an allererster Stelle. Aktion gegen den Hunger fordert, dass alle Parteien das humanitäre Völkerrecht einhalten. 

12. DEZEMBER 2023
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