Haiti: Unruhen verschärfen humanitäre Lage

Durch die extremen Unruhen in Haiti wurden Ende letzten Jahres rund 300.000 Menschen vertrieben. Die zunehmende Gewalt hat allein in der vergangenen Woche 15.000 Menschen in Port-au-Prince in die Flucht getrieben. Viele mussten bereits zum zweiten Mal aus ihren Häusern fliehen. Viele Menschen haben alles verloren und sind stark traumatisiert. Die humanitäre Situation der Menschen verschlimmert sich zunehmend, während es durch die unsichere Lage immer schwieriger wird, humanitäre Hilfe zu leisten – insbesondere in und um die Hauptstadt Port-au-Prince.

4,9 Millionen Menschen in Haiti in Hungerkrise

Aktuell befinden sich etwa 44 Prozent der Bevölkerung in einer Hungerkrise – das sind rund 4,9 Millionen Menschen. Die Gewalt wird die bereits prekäre Situation weiter verschlimmern. Der zunehmend eingeschränkte Zugang zu Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen macht die Menschen besonders anfällig für Hunger und tödliche Krankheiten wie Cholera. Im vergangenen Jahr meldete das Land rund 4.000 Cholerafälle, die sich größtenteils auf die Region um Port-au-Prince verteilten. Die hoch ansteckende Krankheit ist vor allem in den Geflüchtetencamps ein ernsthaftes Problem, denn unbehandelt kann sie tödlich verlaufen. Mangelernährte Menschen sind besonders gefährdet.

Finanzielle Hilfe muss dringend aufgestockt werden

Trotz des steigenden humanitären Bedarfs ist die Hilfe für Haiti drastisch zurückgegangen. Im Jahr 2023 wurden nur 34 Prozent der notwendigen finanziellen Mittel für Haiti aufgebracht. Die Finanzierungslücke betrug 66 Prozent. Das Land ist dringend auf genügend finanzielle Mittel angewiesen, um eine schnelle und konzertierte Reaktion der humanitären Organisationen im Land zu ermöglichen.

Aktion gegen den Hunger in Haiti

• Aktion gegen den Hunger ist seit 1985 in Haiti aktiv
• Aktuell sind wir mit 156 Mitarbeitenden vor Ort
• 2023 haben wir 1.180.656 Menschen erreicht