Arm eines Kindes wird mit einem MUAC-Band vermessen und zeigt Mangelernährung.

Hungerkrisen weltweit verschärfen sich

Pressemitteilung vom: 24.04.2024

Die Zahl der Menschen, die akut von Ernährungsunsicherheit betroffen sind, steigt dramatisch an. Laut dem aktuellen „Global Report on Food Crises“ sind 281,6 Millionen Menschen in 59 Ländern betroffen. Besonders in Konfliktregionen wie dem Gazastreifen und dem Sudan erreicht die Hungersituation alarmierende Ausmaße. Aktion gegen den Hunger ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Menschen in Krisengebieten nicht zu vergessen und ausreichend humanitäre Hilfe bereitzustellen, um den Menschen in Not zu helfen.

Hungerkrisen: Besonders Konfliktgebiete betroffen

„Die Ergebnisse des aktuellen Berichts verdeutlichen, dass viele Länder mit einer Hungerkrise konfrontiert sind. Insbesondere in Kriegs- und Konfliktgebieten nimmt der Hunger dramatisch zu. Im Gazastreifen und im Sudan verschärft sich die Lage. Fast die gesamte Bevölkerung im Gazastreifen leidet unter Hunger. Die Prognosen für 2024 sind besorgniserregend. Es ist dringend erforderlich, dass die internationale Gemeinschaft jetzt handelt, um zu verhindern, dass Millionen Menschen verhungern", betont Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.

Im Jahr 2023 waren weltweit 281,6 Millionen Menschen in den 59 untersuchten Ländern von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, was 21,5 Prozent der Bevölkerung entspricht. Die Zahl der Hungernden ist bereits zum fünften Mal in Folge angestiegen. In den 32 untersuchten Krisenländern litten im Jahr 2023 mehr als 36 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuter Mangelernährung, wobei fast 10 Millionen an schwerer akuter Mangelernährung erkrankten, was die Hauptursache für Kindersterblichkeit darstellt. Der „Global Report on Food Crises“ wird vom Global Network Against Food Crises herausgegeben, das von den Vereinten Nationen und der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde.

Im Sudan und in Gaza eskaliert der Hunger  

Aktion gegen den Hunger ist in den Ländern präsent, in denen die Anzahl der Betroffenen am höchsten ist, darunter der Sudan und der Gazastreifen, wo die Hungerkrise ein alarmierendes Ausmaß erreicht hat. „Der jüngste Konflikt im Sudan hat 8,2 Millionen Menschen gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen, um dem Krieg zu entkommen. Unzählige Familien im gesamten Sudan und auch Geflüchtete in den Nachbarländern haben weder Nahrung noch Unterkunft. Fast 18 Millionen Menschen sind akut von Ernährungsunsicherheit betroffen. Etwa 4,86 Millionen Menschen, also rund 10 Prozent der Bevölkerung, sind akut unterernährt. Ohne dringende lebensrettende Hilfe könnten viele Menschen sterben. Bisher wurden jedoch nur 5 Prozent der humanitären Bedarfe gedeckt“, sagt Samy Guessabi, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger im Sudan.

Im Gazastreifen ist nahezu die gesamte Bevölkerung von Hunger betroffen. „Aktion gegen den Hunger ist seit fast 20 Jahren im Gazastreifen tätig. Vor Beginn des Krieges war Unterernährung nie ein Problem. Heute müssen wir unsere Teams schulen, damit sie auf die Hungersituation reagieren und helfen können. Trotz der schwierigen Bedingungen in Gaza verteilen unsere Teams in Gaza Nahrung und Wasser in Rafah und Deiral Balah“, sagt Natalia Anguera, Programmleiterin von Aktion gegen den Hunger für den Nahen Osten. Die humanitäre Hilfsorganisation konnte seit Kriegsbeginn mehr als 800.000 Menschen im Gazastreifen mit Nahrungsmitteln, Wasser sowie sanitären und hygienischen Dienstleistungen versorgen.  

 

24. APRIL 2024
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