Frau mit Kind

Indien: Hilfe, die ankommt

Die zweite Corona-Welle in Indien hatte verheerende Auswirkungen auf das Land. Fast 30 Millionen Menschen haben sich mit dem Virus infiziert, über 380.000 sind gestorben. Das Gesundheitssystem ist noch immer am Rande der Belastungsgrenze: In den Krankenhäusern herrscht ein extremer Mangel an Betten, Sauerstoffvorräten, Beatmungsgeräten und Medikamenten. Nun fürchten Experten, dass neue COVID-Varianten in Indien eine massive dritte Welle verursachen könnten.

Die aktuelle Situation stellt eine enorme Belastung für Organisationen wie Aktion gegen den Hunger dar, die Kinder wegen lebensbedrohlicher Mangelernährung behandeln. Gefährdete Gruppen, darunter Schwangere, stillende Mütter und Kinder unter fünf Jahren, sind am stärksten von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Ausgangsbeschränkungen, der wirtschaftliche Einbruch und damit verbundene Einkommenseinbußen – viele Familien sind noch tiefer in die Armut abgerutscht.

Unsere Hilfe in Zahlen:

Aktion gegen den Hunger unterstützt betroffene Familien, lokale Behörden und das öffentliche Gesundheitssystem. Unsere Teams haben: Die Gesundheitshelfer*innen von Aktion gegen den Hunger geben ihr menschenmöglichstes, um unser Hilfsprogramm stetig auszuweiten und noch mehr Menschen zu erreichen.

  • Wir haben über 210 Tonnen Lebensmittel und Notrationen an bedürftige Familien verteilt

  • Wir haben über 10.000 Mal Schutzbekleidung für Gesundheitszentren bereitgestellt

  • Wir haben fast 250.000 Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel an medizinisches Personal vor Ort verteilt

  • Wir bieten Unterstützung und Beratung für betroffene Familien an.

  • Wir beraten weiterhin Mütter hinsichtlich guter Ernährung und richtigem Stillen

Ich möchte auch helfen

Uns fehlen noch immer die Worte, um das Ausmaß der zweiten Welle angemessen zu beschreiben. Wir möchten deswegen die Betroffenen selbst zu Wort kommen lassen:

Mutter sein in Pandemiezeiten

Die Pandemie und die Ausgangsbeschränkungen haben das Leben für Schwangere und stillende Mütter in Mumbai extrem erschwert. Viele leiden unter pandemiebedingten Angstzuständen und Depressionen, während sie sich um ihr Baby kümmern müssen. Unser Team leistet daher auch psychosoziale Hilfe, um den Frauen angemessen zu helfen. Asma, Ashwini und Gudiya berichten von ihren Erlebnissen:

Asma Sayyed

Frau mit Kind

Nur durch die ständige Unterstützung des Team von Aktion gegen den Hunger konnte ich lernen, wie ich mit meinen Problemen nach der Schwangerschaft zurecht komme und was ich essen muss, um gesund zu bleiben."

Asma Sayyeds dritte Schwangerschaft war körperlich sehr anstrengend und hat gesundheitlich deutliche Spuren hinterlassen. Während sie sich von ihrer Schwangerschaft erholt, kämpft ihre Familie damit, während der Ausgangsbeschränkungen über die Runden zu kommen.

Ashwini Salvi

Mutter mit Kind auf dem Arm

Ich erinnere mich, dass ich einmal nachts meine Gesundheitshelferin von Aktion gegen den Hunger angerufen habe, als ich leichtes Fieber und eine Erkältung bekommen hatte. Ich war sehr besorgt, dass ich mein Baby anstecken würde, da ich stille."

Die 32-jährige Mutter Ashwini Salvi hatte eine schwere Schwangerschaft. Sie hatte mit körperlichen Komplikationen zu kämpfen und war nach der Geburt überängstlich - ein Zustand, der durch die Pandemie hervorgerufen und noch verstärkt wurde.

Gudiya Jaiswal

Frau mit ihren Kindern

Als die 26-jährige Gudiya Jaiswal positiv auf COVID-19 getestet wurde, musste sie getrennt von ihrer Familie in Quarantäne bleiben. Als stillende Mutter war sie verunsichert, wie sie ihren jüngsten Sohn Samar ernähren sollte.

Um Frauen wie Gudiya zu unterstützen, bleiben die Mitarbeitenden unserer Teams regelmäßig mit den Müttern telefonisch in Kontakt und begleiten sie in schwierigen Phasen. Im vergangenen Jahr haben wir über 40.000 Schwangere und stillende Frauen erreicht und ihnen Unterstützung bei der Ernährung und im Umgang mit dem Coronavirus angeboten. Wir unterstützen Familien auch durch Telefonanrufe und leisten psychologische Hilfe.

Jetzt helfen & spenden

Die Folgen von Ausgangsbeschränkungen

Das Leben der Menschen in Mumbai während der Pandemie ist hart. Abriegelungen sind notwendig, um das Virus zu kontrollieren. Sie unterscheiden sich jedoch stark von den Ausgangsbeschränkungen hier in Deutschland: Je nach Schweregrad dürfen die Menschen nicht mal mehr ihre Straße verlassen. Damit verlieren viele Familien den Zugang zu Arbeit. Die Folge? Es ist kaum genug Geld da, um sich Lebensmittel zu leisten.

Anjum Nisar Khan

Unser Team besucht Anjum

„Das Leben ist schwer für uns, seit der Pandemie. Mein Mann ist arbeitslos. Mit unserer großen Familie wird das Überleben zu einer schwierigen Herausforderung"

Anjum Nisar Khan ist Mutter von fünf Kindern. Sie erhält Lebensmittel und medizinische Betreuung von uns.

Sayyed Mehnaz Irfan

"Die Pandemie und die strengen Ausgangsbeschränkungen haben uns einen schweren Schlag versetzt - nicht nur körperlich, sondern auch was die mentale Gesundheit meiner Kinder anbelangt."

Die zweifache Mutter war besorgt, als ihr jüngstes Kind immer mehr an Gewicht verlor. Unser Team diagnostizierte bei ihrem Sohn Mangelernährung.

Azzad Shaikh

Mann steht im Hauseingang

"Im Moment lebe ich von meinen mageren Ersparnissen. An schlechten Tagen muss ich mir Hilfen wie den Lebensmittelkorb von Aktion gegen den Hunger besorgen."

Azaad Shaikh musste seine Frau Nazma und ihre beiden Kinder zu ihren Eltern nach Punjab schicken. Es war extrem schwierig für sie geworden, in der Stadt zu überleben, besonders mit dem neu verhängten Lockdown.

Geschichten wie diese finden sich überall auf der Welt. Wir arbeiten stetig daran, unsere Hilfe auszuweiten und noch mehr Frauen, Männer und Kinder zu erreichen.

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14. SEPTEMBER 2021
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