Frauen mit Kindern flüchten durch den Regen vor Zyklon Mocha in Bangladesch

Zyklon Mocha: Unsere Nothilfe für Myanmar und Bangladesch

Zyklone sind am Golf von Bengalen im Frühjahr keine Seltenheit. Doch die Stärke, mit der Zyklon Mocha am Sonntag, den 14. Mai 2023 auf die Küsten von Myanmar und Bangladesch traf, war verheerend. Dank des schnellen und besonnenen Einschreitens humanitärer Helfer*innen konnten schon im Vorfeld viele Menschen aus den betroffenen Gebieten in vorübergehende Sicherheit gebracht werden. Dennoch gibt es viele Verletzte und auch einige Todesfälle zu betrauern. Die Menschen insbesondere im Rakhine Staat in Myanmar sowie im großen Geflüchtetenlager der Rohingya in Bangladesch stehen nun vor Herausforderungen.

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Zyklon Mocha trifft auf Myanmar und zerstört Unterkünfte der Rohingya in Bangladesch

Der Zyklon war bereits auf See auf die höchste Stufe eingeordnet worden. Starke Winde und heftige Regenfälle begleiten den Wirbelsturm auch an Land. Am Sonntagnachmittag erreichte Mocha die Stadt Sittwe in Myanmar mit Windgeschwindigkeiten von rund 150 km/h.

Sorge bestand im Vorfeld vor allem um die vielen Millionen Menschen in beiden Ländern, die in Geflüchtetenlagern in provisorischen Unterkünften leben. Der Zyklon traf zwar nicht, wie zuvor befürchtet, mit voller Wucht auf das große Geflüchtetenlager im bengalischen Cox's Bazaar. Ersten Berichten zufolge haben die begleitenden starken Winde und Regenfälle insbesondere in den Distrikten Ukhia und Teknaf dennoch schwere Schäden angerichtet. Hier leben rund eine Million verfolgte Rohingya in großer Armut. Unterkünfte sowie Toiletten wurden zerstört.

Eigentlich dürfen die Rohingya das Lager nicht verlassen. Im Vorfeld konnten aber in Zusammenarbeit mit den Behörden mehrere Hunderttausend Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Myanmar: Lage bleibt angespannt

Währenddessen zieht der Zyklon weiter durch Myanmar. Dort sind die Schäden ersten Berichten zufolge weit größer. Besonders im Rakhine Staat gehen wir davon aus, dass rund 200.000 Menschen auch nach Abklingen des Sturms humanitäre Hilfe benötigen werden.

Die Küstenregionen um Sittwe, Pauktaw, Myebon, Maungdaw und Buthidaung liegen sehr tief, weshalb wir bereits im Vorfeld mit schweren Überschwemmungen gerechnet haben. Aus diesem Grund konnten sich Menschen in diesen Regionen schon früh in Sicherheit bringen. Doch die Lage bleibt insbesondere für die vielen bereits gefährdeten Menschen in Myanmar angespannt. Medienberichten zufolge sind rund 90 Prozent der Stadt Rakhine zerstört. In anderen Gegenden sieht es ähnlich auf – vieles muss wieder aufgebaut werden, wenn der Sturm vorbei und das Wasser abgelaufen sind.

In der Provinz Rakhine leben 232.100 Vertriebene in niedrig gelegenen und kaum befestigten Lagern, die Sturmfluten kaum standhalten. Und auch im Nordwesten leben viele Geflüchtete in Lagern oder gar ohne festes Dach über dem Kopf in den Wäldern. In den vom Wirbelsturm betroffenen Gebieten benötigen laut Myanmars Überblick über den humanitären Bedarf 2023 bereits jetzt humanitäre Hilfe. Die Auswirkungen des Sturmes werden ihre Lage voraussichtlich stark verschlimmern.

Ein Vater trägt sein weinendes Kind und einen Sack durch ein nach Zyklon Mocha überflutetes Camp.
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Schon im Vorfeld gab es viele Vorbereitungen, so dass Evakuierungen vor und während des Zyklons schnell durchführbar waren. In Bangladesch konnten betroffene Gebiete im Geflüchtetencamp in Cox's Bazaar schnell geräumt werden. Auch dieser Vater konnte sein Kind schnell in Sicherheit bringen.

Aktion gegen den Hunger leistet Nothilfe: Gute Vorbereitung rettet Leben

Aktion gegen den Hunger ist seit vielen Jahren sowohl in Myanmar als auch in Bangladesch aktiv. Ein großer Teil unserer Arbeit fokussiert sich auf die Unterstützung der Volksruppe der Rohingya, die vor allem aufgrund ihres muslimischen Glaubens verfolgt werden. Viele leben im Rakhine Staat sowie im großen Lager in Cox's Bazaar unter prekären Bedingungen und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie treffen Naturkatastrophen wie Zyklon Mocha besonders hart, da sie die Lager in der Regel nicht verlassen dürfen. Nicht nur zerstörte Infrastruktur ist ein Problem: Werden die lagerinternen Felder überschwemmt, fallen nahezu alle ihre Arbeitsmöglichkeiten weg.

Aber auch außerhalb der Lager unterstützen wir Menschen in Armut, denen eine Naturkatastrophe wie diese besonders zusetzt.

In Bangladesch standen unsere Teams schon vor Eintreffen des Sturmes in engem Austausch mit den Behörden. So konnten schnelle Maßnahmen getroffen werden, um Menschen aus den besonders gefährdeten Gebieten evakuieren zu können. Im Nachgang werden wir unsere humanitäre Hilfe dort entsprechend des Ausmaßes der Notlage anpassen. Darunter fallen etwa Aufräumarbeiten, Trinkwasserversorgung sowie langfristige Unterstützung im Wiederaufbau von Lebensgrundlagen.

In Myanmar haben unsere Teams im Vorfeld bereits Einsätze in besonders betroffenen Gemeinden vorbereitet. Dazu gehören folgende Maßnahmen:

  • Provisorische Wasserverteilungsstellen in 25 Dörfern für sicheres und sauberes Trinkwasser.

  • Verteilung von 7.400 Seifen und 1.500 Hygienekits, um das Risiko von Krankheiten zu verringern

  • Bau von Notlatrinen

  • Aufräumen von Trümmern und Beheben von vom Zyklon verursachten Schäden

  • Entsalzung von Brunnen in Küstennähe, die durch Meerwasser verunreinigt wurden

  • medizinische Grundversorgung sowie psychologische Unterstützung mithilfe unserer mobilen Kliniken, um die Gesundheitsversorgung für die vom Zyklon betroffene Bevölkerung zu gewährleisten

  • Besonderes Augenmerk auf die Versorgung von Müttern und Kindern

  • Unterstützung für medizinisches Personal und freiwillige Helfer*innen aus der Bevölkerung, die in psychologischer Betreuung geschult sind

  • Instandsetzung von zerstörten Gesundheitszentren

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17. MAI 2023
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