In tiefer Trauer setzen wir unsere Arbeit fort.

Jemen: Mitarbeiterin von Aktion gegen den Hunger getötet

Tödliche Verletzung durch Granatsplitter

Am 18. März um 17:00 (MEZ) erreichten uns Berichte über gewalttätige Auseinandersetzungen und Bombardements in der Hafenstadt Hodeidah. Die Mitarbeiterin von Aktion gegen den Hunger Aamnah befand sich mit ihrer Schwester auf dem Dach ihres Hauses, als beide von Granatsplittern getroffen wurden. Aamnah starb – ihre Schwester überlebte den Angriff verletzt.

„Mit großer Bestürzung erfuhren wir von der Tötung unserer Kollegin Aamnah. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft waren beeindruckend. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und unseren Kolleginnen und Kollegen im Jemen“, sagte Jan Sebastian Friedrich-Rust, Executive Director von Aktion gegen den Hunger.

Mit Aamnah verlieren wir eine überaus geschätzte Kollegin

Aamnah arbeitete von 2016 bis 2017 in einem Behandlungszentrum für Durchfallerkrankungen von Aktion gegen den Hunger. Im Mai 2018 begann sie mit ihrer Arbeit als Hygieneberaterin. Ihre Aufgabe war es, über die Risiken von verunreinigtem Wasser und die hierdurch verursachten Krankheiten und deren Vermeidung aufzuklären. Aamnah war eine überaus geschätzte Kollegin, die sich stets mit vollem Engagement für die Menschen im Jemen einsetzte.

„Dieses tragische Ereignis zeigt, dass sich die Lage im Jemen bei weitem nicht stabilisiert hat. Seit Beginn des Krieges sind über 50 humanitäre Helferinnen und Helfer im Jemen ums Leben gekommen. Tag für Tag sterben unschuldige Menschen. Um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, ist es unabdingbar, dass alle Konfliktparteien ihre Kampfhandlungen einstellen und sich an die Verpflichtungen des Waffenstillstandabkommens halten“, fügte Friedrich-Rust hinzu.

Bedingungen für dauerhaften Frieden müssen geschaffen werden

Humanitärer Zugang muss ermöglicht werden, damit Hilfsorganisationen auf die Not der jemenitischen Bevölkerung effizient reagieren können. Trotz des im Dezember unterzeichneten Stockholmer Abkommens werden die Kämpfe in und um Hodeidah fortgeführt – zum Leidwesen der Zivilbevölkerung, die dem Konflikt seit nunmehr vier Jahren ausgesetzt ist.

Die internationale Gemeinschaft muss dringend eine politische Lösung für den Konflikt im Jemen herbeiführen. Nothilfe reicht nicht aus, um eine der weltweit größten humanitären Krisen zu lösen. Nur die Politik kann geeignete Bedingungen für einen dauerhaften Frieden schaffen und somit das Leid der jemenitischen Bevölkerung lindern.

Großteil der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen

Schätzungen zufolge wurden im Jemen seit 2015 mehr als 57.000 Menschen getötet und 3,9 Millionen Menschen vertrieben. Fast 80 Prozent der gesamten Bevölkerung – 24,4 Millionen Menschen – sind derzeit auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen.

In tiefer Trauer setzen wir unsere Arbeit fort

In der Region Hodeidah unterstützt Aktion gegen den Hunger 21 Gesundheitseinrichtungen zur Behandlung akuter Mangelernährung. Darüber hinaus betreibt die Organisation das Hauptbehandlungszentrum für Durchfallerkrankungen und sorgt in Hodeidah – wo die wichtigsten Wassersysteme durch Kämpfe größtenteils zerstört wurden – für eine sichere Trinkwasserversorgung.

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Vassilios Saroglou
20. MÄRZ 2019
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