Einsatz in Dohuk: Helene Schmidt erzählt von ihren Erfahrungen im Nordirak

Seit Mitte 2014 ist Helene Schmidt für Aktion gegen den Hunger im Irakischen Kurdistan im Einsatz. Nahe der Stadt Dohuk nördlich von Mossul ist Helene für die Verteilung von Lebensmitteln an Flüchtlinge verantwortlich, die vor dem Konflikt in Syrien geflohen sind. Allein in einem Monat wurden mehr als 800 Tonnen Lebensmittel verteilt.

Helene bei der Lebensmittelverteilung im Irakischen Kurdistan
Doch innerhalb weniger Wochen ist die Zahl der Flüchtlinge auf mehr als 800.000 gestiegen. Helene musste ihr Team innerhalb von einem Monat von 12 auf 50 Mitarbeiter vergrößern. „Die Arbeit ist hart. Die Familien haben große Angst, viele haben Verwandte verloren oder Gräueltaten erlebt. Es gibt keine Worte, um die Schrecken zu beschreiben, die sie erlebt haben." In solchen Situationen können ein offenes Ohr und beruhigende Worte weiterhelfen. Aus diesem Grund hat Aktion gegen den Hunger sich entschieden, psychologische Unterstützung für Betroffene als festen Bestandteil in die Nothilfe zu integrieren.

Lebensmittelverteilung im Irakischen Kurdistan
„Nach Abschluss meines Hilfseinsatzes war ich sehr erschöpft. Es war sehr motivierend, den Familien jeden Tag helfen zu können, doch körperlich war es auch sehr anstrengend.“ Für ein paar Wochen kehrte Helene in ihren Heimatort zurück, um sich von den Anstrengungen zu erholen. Seit mehreren Jahren ist sie für Aktion gegen den Hunger im Einsatz, unter anderem in humanitären Krisengebieten wie Sierra Leone, Tschad oder Äthiopien. Ihr Studium des Lebensmittelingenieurwesens bereitete Helene auf ihre Tätigkeit in der humanitären Hilfe und Koordinierung von Hilfslieferungen vor.

Lebensmittelverteilung im Irakischen Kurdistan
Helene hat sich entschlossen, in den Nordirak zurückzukehren. Ihr neues Projekt wird von der Europäischen Kommission (ECHO) finanziell unterstützt und ermöglicht es, Flüchtlingsmigration besser vorherzusagen. Damit hilft das Projekt Aktion gegen den Hunger und anderen humanitären Organisationen, den Flüchtlingsfamilien zukünftig frühzeitig helfen zu können.


Helene und ihr Team.

Fotos: Florian Seriex

20. JULI 2017
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