Der Volkán de Fuego

Radiointerview: Zur Situation in Guatemala nach dem Ausbruch von Vulkan de Fuego

Unsere Pressesprecherin Sylvie Ahrens-Urbanek im Gespräch mit hr-iNFO zur aktuellen Lage vor Ort. Hier das Interview zum Nachhören:

Sarah Wiener

Audio file

Wie ist die Situation vor Ort?

Alles ist von einer Ascheschicht überzogen und die Zahl der Toten steigt weiter an. Nach dem Ausbruch des Vulkan de Fuego in Guatemala steigt die Zahl der Todesopfer weiter. 99 Leichen wurden bereits geborgen, gut 200 Menschen gelten weiterhin als vermisst. 12.000 Menschen konnten bereits in Sicherheit gebracht werden. 1,7 Millionen Menschen sind insgesamt von den Folgen durch den Ausbruch des Vulkans betroffen. Die Bergungsarbeiten gehen schleppend voran. Für die Vermissten vor Ort zählt jetzt jede Sekunde.

Wie geht es den Betroffenen?

Auf der Flucht vor der Naturgewalt mussten tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Einige von ihnen konnten sich bei Verwandten in Sicherheit bringen, über 3.000 Menschen wurden obdachlos und befinden sich zurzeit in Notunterkünften. Die lokalen Behörden waren auf das Ausmaß der Zerstörung nicht vorbereitet. Da Brunnen und Wasserquellen durch Asche und Staub verunreinigt sind, liegt der Schwerpunkt unserer Nothilfe zunächst darauf, Trinkwasser zu verteilen und die Wasserinfrastruktur wiederherzustellen. Außerdem fehlt es an grundlegenden Dingen wie Nahrung, Kleidung, Hygieneartikeln, Matratzen und Decken.

Vulkanausbruch in Guatemala

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Wie laufen die Bergungsarbeiten?

Immer wieder müssen die Bergungsarbeiten aufgrund heftiger Regenfälle und erneuter Vulkanaktivitäten unterbrochen werden. Einige Bereiche sind den Rettungskräften samt schwerem Gerät noch nicht zugänglich. In den bereits zugänglichen Gebieten, erschweren die zerstörte Infrastruktur und ein Schleier aus Asche und Staub die Rettungsmaßnahmen.

Können die Menschen in ihre Dörfer zurückkehren?

Wie lange Menschen in Notunterkünften leben müssen und ob sie eines Tages in ihre Dörfer zurückkehren können, ist bislang unklar. Ganze Dörfer und Straßen liegen unter der tödlichen Mischung aus Schlamm, Lava, Gasen und Geröll begraben. Sollte sich der Bedarf einer längerfristigen Unterbringung ergeben, müsste die Infrastruktur der Notunterkünfte entsprechend angepasst werden. Wir arbeiten eng mit den lokalen Behörden und der nationalen Koordinierungsstelle zur Katastrophenbewältigung (CONRED) zusammen. Bereits seit 1996 sind wir in Guatemala tätig und mit Projekten an drei verschiedenen Orten aktiv.

17. NOVEMBER 2019
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