Überflutete Straßen in Somalia

Sturzflut in Somalia: Eine Katastrophe in Bildern

Schwere Regenfälle und Überschwemmungen haben in Somalia und 11 anderen Ländern Subsahara-Afrikas zu verheerenden Schäden geführt. Über 1,2 Millionen Menschen – davon mehr als 600.000 Kinder – sind von der Jahrhundertflut betroffen. Ganze Häuser wurden weggeschwemmt und Felder sowie Plantagen komplett überflutet. Die Not ist enorm: Hunderte von Menschen haben in den Wassermassen ihr Leben verloren. Mehrere Hunderttausend sind obdachlos. Und noch gibt es keine Entwarnung – denn die Regenzeit dauert bis Ende Oktober an.

Extreme Wettereignisse, Heuschreckenplage und Corona

In ganz Somalia und am Horn von Afrika haben Klimaschwankungen und extreme Wettereignisse in den letzten Jahren für enorme Schäden und verheerende Ernteverluste gesorgt. Allein in den letzten 12 Monaten hatten viele Familien mit langanhaltenden Dürren, tödlichen Überschwemmungen, schweren Hitzewellen und vernichtenden Schwärmen von Wüstenheuschrecken zu kämpfen, die zu Ernteausfällen und Armut führten. Nahrungsmittel sind knapp und die Gesundheitsversorgung schlecht. Hinzu kommt die globale Corona-Pandemie, die die Krise verstärkt.

Sintflutartige Regenfälle haben nun erneut zu einer Katastrophe geführt. In Teilen Afrikas fiel an einem Tag so viel Regen wie sonst insgesamt in drei Monaten. In den somalischen Bundesstaaten Hirshabelle, Jubaland und South West State wurden mehrere Tausend Hektar Ackerland überschwemmt, viele Nutztiere sind ertrunken. Ganze Gemeinden mussten vor der gewaltigen Flut fliehen und in notdürftigen Lagern Schutz suchen. Es fehlt an sauberem Wasser und Essen – besonders für die Kinder.

Unsere Hilfe vor Ort

Aktion gegen den Hunger leistet Nothilfe und verteilt sauberes Wasser an die Vertriebenen. Wir versorgen mangelernährte Kinder und betroffene Familien in unseren Gesundheitszentren oder durch unsere mobilen Notfall-Teams mit lebensrettenden Gesundheits- und Ernährungsbehandlungen. Darüber hinaus halten wir unsere Hilfsprogramme in den Gemeinden aufrecht, um Unterernährung bei Säuglingen und Kleinkindern vorzubeugen und den Zugang zu sauberem Wasser zu verbessern.

„COVID-19 stellt in diesem Jahr eine zusätzliche Bedrohung dar“, berichtet Dr. Ali Abdullahi, der dem Team von Aktion gegen den Hunger im Krankenhaus in der Stadt Afgooye angehört. Es ist eines der wenigen Krankenhäuser des Landes, das COVID-19-Patienten isolieren und behandeln kann. Denn durch die Fluten droht eine hygienische Krise: Latrinen wurden überschwemmt, Frauen, Männer und Kinder müssen aus Pfützen oder verunreinigten Wasserquellen trinken. Gerade in Corona-Zeiten ist dies fatal! Als Gesundheitshelfer*innen stehen Dr. Ali Abdullahi und sein Team bereit, um im Notfall schnell zu reagieren:

Dr. Ali Abdullahi, Aktion gegen den Hunger in Somalia

Die Krise nach der Krise

Viele der vertriebenen Familien müssen ihr Leben neu beginnen – ihnen ist nur noch sehr wenig bis gar nichts geblieben. Die Dörfer Balguri, Damaley, Raqeyle und Aytire rund um Afgooye – etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Mogadischu entfernt – wurden bereits Anfang Juli überschwemmt. Die langfristigen Folgen der Katastrophe sind enorm. Das Risiko von Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden, und Malaria steigt und gefährdet die Gesundheit der Betroffenen zusätzlich. Um diesen Krankheiten vorzubeugen und die Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen in dieser Notsituation zu verbessern, verteilt Aktion gegen den Hunger Notfall-Sets mit Hygieneartikeln und Desinfektionsmitteln und errichtet Latrinen sowie Notunterkünfte mit Moskitonetzen.

Unterstützen Sie die Arbeit von Aktion gegen den Hunger und helfen Sie uns dort, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird!

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9. OKTOBER 2020
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