Kind in der Zentralafrikanischen Republik schaut in die Kamera.

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Psychosoziale Hilfe Psychosoziale Hilfe
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2006

Mitarbeiter*innen:  394

Bevölkerung:  5,3 Mio.

Erreichte Menschen 2020:  411.404

Unterernährungsrate:   48,2 %

Die Zentralafrikanische Republik ist ein rohstoffreiches, aber bitterarmes Land im Zentrum Afrikas. 71 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar am Tag. Die Binnenlage, eine dürftige Infrastruktur und der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften erschweren die wirtschaftliche Entwicklung des Staates. Das Land ist fast vollständig auf internationale Hilfe angewiesen. 

Wie ist die Situation in der Zentralafrikanischen Republik?

Seit Jahren tobt in der Zentralafrikanischen Republik ein Bürgerkrieg zwischen Christen und Muslimen. Ressourcenknappheit heizt den Konflikt immer wieder an. Weite Teile der Zentralafrikanischen Republik werden von Rebellengruppen beherrscht. Weder der Regierung noch internationalen Vermittlungsbemühungen und Missionen gelingt es, das Land zu stabilisieren. Die Gewaltspirale in der Zentralafrikanischen Republik bedeutet für die zivile Bevölkerung eine humanitäre Katastrophe. Die Kämpfe zwischen konkurrierenden Milizen destabilisieren das Land vollständig. Die Lebenserwartung liegt bei 53 Jahren. 

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in der Zentralafrikanischen Republik?

Über eine Million Menschen sind bisher vor der Gewalt geflohen. Dadurch haben viele Familien, die sich zuvor selbst versorgt und ihre Felder bewirtschaftet haben, ihre Existenzgrundlage verloren. Der sehr begrenzte Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und Gesundheitsversorgung verschärft die Situation immens. Der Konflikt verschärft Mangel und Not in einem der ärmsten Länder der Welt. Rund 40 Prozent der Kinder unter 5 Jahren leidet unter chronischer Mangelernährung. Die Müttersterblichkeit ist extrem hoch: Auf 100.000 Geburten kommen 882 Todesfälle. Von 1000 Kindern sterben 116 vor ihrem fünften Geburtstag. 

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in der Zentralafrikanischen Republik?

Aktion gegen den Hunger ist seit 2006 in der Zentralafrikanischen Republik aktiv. Der humanitäre Zugang wird durch zahlreiche bewaffnete Gruppierungen erschwert. Für Mitarbeiter*innen von internationalen Hilfsorganisationen ist die Zentralafrikanische Republik eines der gefährlichsten Länder der Welt. Trotzdem arbeiten unsere Teams täglich daran, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern:

  • Wir unterstützen die Menschen mit Nothilfe- und Wiederaufbaumaßnahmen.
  • Wir installieren stabile Wasser- und Sanitäreinrichtungen, indem wir Brunnen und Latrinen bauen oder instand setzen.
  • Wir verteilen Hygiene-Kits und führen Schulungen zu Hygienemaßnahmen und Gesundheitspraktiken durch.
  • Um Gesundheitsstrukturen zu schaffen und aufrechtzuerhalten, schulen wir einheimisches Personal in den Gemeinden.
  • Wir bieten psychosoziale Unterstützung für Menschen mit psychischen Problemen an.
  • Wir behandeln Fälle von schwerer akuter Mangelernährung
  • Wir setzen uns für Nahrungsmittelsicherheit ein, indem wir Sesam- und Erdnussproduzenten fördern.

Jetzt spenden und weltweit helfen

Neben Spenden finanziert sich unsere Arbeit auch durch Förderungen und Zuwendungen institutioneller Geber*innen. Der folgende Absatz informiert Sie über Projekte, die direkt durch diese Art der Unterstützung realisiert werden können. Hier informieren wir über die Herkunft all unserer Mittel.

Laufende Projekte

Nahrungsmittelnothilfe und mentale Gesundheitsversorgung für Binnenvertriebene und Gastgemeinden
  • Direkt Begünstigte: 106.000 

  • Laufzeit: Mai 2019 – April 2023 

  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger  

  • Fördervolumen: 6.072.222 Mio.€ 

Das Ziel des Projekts ist es, durch Maßnahmen für eine verbesserte Ernährungssicherheit und die Bereitstellung psychologischer Erster Hilfe die Ernährungssituation und das Wohlergehen der von Krisen betroffenen Bevölkerung im Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik zu verbessern.

Im Bereich Ernährungssicherheit stellen mobile Einsatzteams Nahrungsmittelsoforthilfe in diversen Formen, abhängig vom Kontext und einer zuvor durchgeführten Marktanalyse, bereit: Bargeldunterstützung, direkte Nahrungsmittelverteilung, Nahrungsmittelverteilung über organisierte Märkte oder Gutscheine für Nahrungsmittel. Diese Hilfe soll es ermöglichen, dass den Menschen auch während plötzlichen Krisen oder Schocks immer genügend Nahrungsmittel zur Verfügung stehen. Die schnelle Abfolge von Schocks und Krisen führt in betroffenen Krisenregionen zu einer Auflösung des sozialen Gefüges (beispielsweise Vertreibung, Trennung von Familien, unbegleitete Kinder usw.) und schwächt die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung auf individueller, familiärer und gemeinschaftlicher Ebene.  

Vor allem Frauen und Kinder sind extrem anfällig für Schutzrisiken. Daher beinhaltet das Projekt zudem Maßnahmen im Bereich mentale Gesundheit, welche ebenso über mobile Einsatzteams zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt ist angelehnt an einen schon bestehenden, schnellen Reaktionsmechanismus (Rapid Response Mechanism), der es ermöglicht beim Eintreten von krisenhaften Situationen, insbesondere Vertreibungen, sehr schnell mit den notwendigen Hilfsmaßnahmen zu reagieren.  

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

  • Bereitstellung von Nahrungsmittelsoforthilfe  
  • Psychologische Erste-Hilfe-Ausbildung für Schlüsselpersonen in den von Krisen betroffenen Gemeinden  
  • Psychologische Beratungsgespräche und Sitzungen für besonders gefährdete Kinder und Erwachsene in psychischer Not
Humanitäre WASH-Hilfe durch die Stärkung nationaler und subnationaler Koordinierungsplattformen
  • Direkt Begünstigte: 30 nationale und subnationale Plattformen zur Koordinierung humanitärer WASH-Maßnahmen und ihre Partner (etwa 1050 Organisationen, einschließlich lokaler Organisationen)  

  • Laufzeit: Januar 2023 bis Oktober 2025 

  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger 

  • Fördervolumen: 4.389.196,41 €  

  • Länder: Global (In 2021 fanden 20 Einsätze in 12 Ländern statt, darunter: Zentralafrikanische Republik, Tschad (2), Äthiopien (3), Fidschi, Guinea, Haiti (2), Libanon, Mosambik (4), Nigeria, St. Vincent und die Grenadinen, Sudan (2) und Syrien) 

Eine wirksame Reaktion auf humanitäre Krisen ist eine Voraussetzung dafür, dass die humanitären Bedarfe von in Not geratenen Menschen gedeckt werden können. Dabei müssen die humanitären Bedarfe schnellstmöglich evaluiert und eingeschätzt werden und die Kapazitäten und Reaktionsfähigkeiten von verschiedenen Organisationen zusammengebracht werden. Ziel dieses Projekts ist es, durch den Aufbau von unabhängigen und dauerhaften nationalen und subnationalen Koordinationsplattformen die effektive und effiziente Koordination im humanitären Krisenfall zu unterstützen und so Menschen in Not besser zu helfen.  Insgesamt werden etwa 30 nationale Koordinierungscluster und mindestens 1.015 lokale Partner/Koordinierungsstellen durch globale oder Fernunterstützung sowie kurzfristige Einsätze von Expert*innen vor Ort gestärkt. 

Dieses Projekt konzentriert sich dabei auf den Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH). Die WASH-Bedarfe sind weltweit nach wie vor besorgniserregend. Rund zwei Milliarden Menschen leben immer noch ohne sichere Trinkwasserversorgung. Mit Hilfe dieses globalen Projekts werden weltweit nach Bedarf humanitäre WASH Krisen unterstützt. Mobile Unterstützungsteams stehen auf Abruf bereit und können in Krisenfällen entsendet werden um direkt vor Ort bei der Koordination zu unterstützen.  

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

Unterstützung der nationalen Koordinierungsplattformen und lokalen Partner bei:  

  • dem Aufbau von eigenen Kapazitäten im Bereich Informationsmanagement und Koordination durch Schulungen, Trainings, virtuelle Fernunterstützung sowie einen zentralen Helpdesk 

  • der Diagnose von Problemen und der Entwicklung von Strategien zur effizienteren Koordination  

  • der Ausarbeitung von Notfallvorsorge- und Reaktionsplänen 

  • der Erarbeitung von Übergangsplänen von humanitärer Hilfe zu Entwicklungszusammenarbeit  

  • der Entwicklung von Strategien zu Lokalisierung und Inklusion 

Darüber hinaus erhalten die nationalen Koordinierungsplattformen und ihre Partner direkte und schnelle Unterstützung durch die Support-Teams vor Ort, die auf Anfrage entsendet werden. 

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