Vater und seine Kinder im Jemen

Ein Jahr Krieg im Jemen: Die Welt darf das menschliche Leid nicht ignorieren

Seit über einem Jahr herrscht im Jemen Krieg. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung ist von der Gewalt und dem anhaltenden bewaffneten Konflikt betroffen. Doch obwohl es sich um eine der größten humanitären Krisen der Welt handelt, wurde sie von der internationalen Gemeinschaft viel zu lange unterschätzt und ignoriert.

Als vor fünf Jahren der Konflikt in Syrien ausbrach, hat die Welt weggeschaut. Wir können nicht zulassen, dass sich diese Geschichte im Jemen wiederholt. Aktion gegen den Hunger fordert daher – gemeinsam mit dem Internationalen NGO-Forum im Jemen – die politischen Entscheidungsträger dazu auf, sich für ein rasches Ende des gewaltsamen Konflikts und eine dauerhafte politische Lösung einzusetzen, um die humanitäre Notlage endlich zu beenden.

Situation im Jemen vor Ausbruch des Konflikts

Bereits vor dem Ausbruch des Konflikts war der Jemen das ärmste Land im Nahen Osten. Durch die Auswirkungen des Konflikts ist es für Millionen von Menschen noch schwieriger geworden, ihre Familien mit einer Gesundheitsversorgung, ausreichend Nahrung, sauberem Trinkwasser und einer Unterkunft zu versorgen. Aktuell benötigen mehr als 14,4 Millionen Menschen im Jemen dringend Nahrungsmittelhilfe.

Erin Hutchinson, Mitarbeiterin von Aktion gegen den Hunger im Jemen, berichtet:

„Zehn der 21 Provinzen stehen kurz vor einer Hungersnot. In der Provinz Hodeidah leidet ein Drittel der Kinder unter schwerer akuter Mangelernährung. Der gesundheitliche Zustand vieler Kinder, die in unsere Behandlungszentren kommen, ist sehr schlecht. Zudem sind viele der Kinder älter als diejenigen, die wir vor dem Konflikt behandelt haben. Dass nicht mehr nur Kleinkinder von Mangelernährung betroffen sind, ist ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst die Lage im Land ist.“

Aktion gegen den Hunger fordert ein Ende des Konflikts, um die Notlage der Menschen zu beenden. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Nahrungsmitteln ist dringend erforderlich, um einen weiteren Anstieg der Mangelernährungsraten im Jemen zu verhindern.

15. APRIL 2016
NEWSLETTER ABONNIEREN

Abonnieren Sie jetzt unseren E-Mail-Newsletter und erhalten Sie regelmäßig und kostenlos Informationen aus erster Hand!