Im September hat Aktion gegen den Hunger für das Human Rights Film Festival Berlin den Künstler und Menschenrechtsaktivisten Ai Weiwei kontaktiert, um gemeinsam eine öffentliche Kunstinstallation im Sony Center Berlin zu realisieren. Neben der Installation sollten die zwei Dokumentarfilme von Ai Weiwei – Coronation (2020) und Vivos (2019) – in Sonderscreenings gezeigt werden. Leider wurden sowohl die Kunstinstallation und als auch die Filmvorführungen durch die Eigentümer des Sony Center Berlin abgesagt.
Alternative gefunden
Trotz der kurzfristigen Absage konnten wir eine adäquate Alternative finden: Die Dokumentarfilme werden jetzt in zwei Sondervorstellungen im Kino in der Kulturbrauerei laufen. Am 10. Oktober zeigt das Human Rights Film Festival Berlin den Film CORONATION (2020) sowie den Film VIVOS (2019).
Screening-Programm am 10.Oktober im Kino in der Kulturbrauerei:
- 17:00 Uhr CORONATION (115 Min)
- 20:30 Uhr VIVOS (112 Min)
In der geplanten Kunstinstallation „Reframe” stellt Ai Weiwei die humanitäre Krise im Mittelmeer in den Vordergrund. Das Werk besteht aus acht Schlauchbooten, die an der Fassade des IMAX-Kinos im Sony Center installiert werden sollten. Die Installation muss leider bis auf Weiteres komplett abgesagt werden. Das Human Rights Film Festival Berlin bedauert die Absage der Kunstinstallation zutiefst.
On the morning of 1 October, Ai Weiwei Studio was informed by the film festival that the owners of Sony Center, Oxford Properties, are not granting approval for the project, without clear explanation, and so the project has been cancelled.
Ai Weiwei, InstagramDas ganze Statement von Ai Weiwei zur Absage im Sony Center finden Sie hier.
CORONATION
Die Straßen sind menschenleer. Reinigungskräfte in Schutzanzügen desinfizieren sich und ihre Umgebung. Ein Alarm ertönt, wenn medizinisches Personal infizierte Menschen auf Bahren transportiert. CORONATION zeigt bisher ungesehen Bilder aus der Zeit des Ausbruchs der Coronapandemie in Wuhan im Frühjahr 2020. Gefilmt von den Bürgern Wuhans, von Ai Weiwei von Europa aus produziert, gibt der Film erschreckende Einblicke in das Leben während des Lockdowns in China.
VIVOS
Als 2014 ein mexikanischer Schulbus von Unbekannten angegriffen wurde und 43 Jugendliche spurlos verschwanden, war die Welt entsetzt. Die Wellen willkürlicher Gewalt hatten in Mexiko ein Ausmaß erreicht, das nicht mehr ignoriert werden konnte. Doch die Ermittlungen scheiterten an losen Theorien und Korruption, während der Drogenkrieg weiter wütete und Opfer forderte. Der chinesische Künstler und Dokumentarist Ai Weiwei verleiht den Überlebenden und Angehörigen der Katastrophe in seinem investigativen und zutiefst menschlichen Film eine Stimme.