Frau trägt im Kamerun ihr Kind auf dem Rücken.

KAMERUN

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2014

Mitarbeiter*innen:  196

Bevölkerung:  28,5 Mio.

Erreichte Menschen 2020:  627.876

Unterernährungsrate:   7,3 %

8,1 Millionen Menschen in Kamerun leben unterhalb der Armutsgrenze und müssen mit weniger als 1,90 US-Dollar am Tag auskommen. Aufgrund seiner geografischen Lage in Zentralafrika und seiner – im afrikanischen Vergleich – stabilen Wirtschaft, ist  Kamerun für viele Menschen aus den Nachbarländern ein begehrtes Zufluchtsland. Insbesondere im Norden und Osten des Landes hat sich die humanitäre Lage durch Schutzsuchende seit 2016 bedeutend verschlechtert.  In den vergangenen Jahren wurde jedoch auch Kamerun Ziel von Angriffen lokaler Terrorgruppen, mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung.  

Wie ist die Situation im Kamerun?

Seit Juli 2014 ist Aktion gegen den Hunger in Kamerum im Einsatz. Vorrangig wird seitdem die betroffene Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgt und für deren Gesundheit gesorgt. Rund 440.000 Geflüchtete suchen in Kamerun Schutz.  

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln mangelernährte Kinder und Erwachsene, leisten erste Hilfe, bieten psychosoziale Betreuung für Geflüchtetenfamilien an und schulen lokales Gesundheitspersonal. Zudem trainieren und schulen wir Menschen zu den Themen Hygiene, Lebensmittelzubereitung und Kinderbetreuung. 

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen im Kamerun?

Die Landwirtschaft in der umkämpften Region ist massiv beeinträchtigt. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist dadurch enorm und nimmt weiter zu: 56 Prozent der Menschen in den nördlichen und östlichen Grenzregionen leben unter der Armutsgrenze und leiden unter Nahrungsmittelunsicherheit. Die Folge: akute Mangel- und Unterernährung. 

Rund 500.000 Binnenvertriebene in Kamerun stehen vor dem Nichts. Regionale Dorfgemeinschaften versuchen, diese Menschen aufzufangen. Sie haben jedoch meist selbst viel zu wenig zu Essen. Zudem werden viele Frauen und Mädchen Opfer von Entführung, sexueller Gewalt und Versklavung. Männer und Jungen sind häufig der Zwangsrekrutierung ausgesetzt. 

Wie hilft Aktion gegen den Hunger im Kamerun?

Die Arbeit von Aktion gegen den Hunger im Kamerun begann 2014 und konzentriert sich seither insbesondere auf die nördlichen und östlichen Regionen des Landes:  

  • Wir verteilen Lebensmittel, diagnostizieren Mangelernährung und behandeln akut mangelernährte Kinder. 
  • Unsere Teams unterstützen Gesundheitszentren in den nördlichen Gemeinden, um die medizinische Grundversorgung zu verbessern. 
  • Wir verbessern die Wasser- und Sanitärversorgung, um dem Ausbruch von Krankheiten vorzubeugen. 
  • Wir leisten psychosoziale Betreuung für Flüchtlinge und Vertriebene. 
  • Wir haben ein System zur Krisenbewältigung eingerichtet, um in Teilen des Landes schneller auf Fluchtbewegungen reagieren zu können. 

Jetzt spenden und weltweit helfen

 

Neben Spenden finanziert sich unsere Arbeit auch durch Förderungen und Zuwendungen institutioneller Geber*innen. Der folgende Absatz informiert Sie über Projekte, die direkt durch diese Art der Unterstützung realisiert werden können. Hier informieren wir über die Herkunft all unserer Mittel.

Laufende Projekte

Krisenreaktion mit den Schwerpunkten Ernährungssicherheit, WASH-Maßnahmen und Gesundheitsversorgung in West- und Zentralafrika
  • Direkt Begünstigte: 300.178 
  • Laufzeit: Juli 2023 bis Juni 2026  
  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger  
  • Fördervolumen: 16.318.200 €  

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Regionalprojekt das in den vier Ländern Nigeria, Kamerun, Tschad und der Zentralafrikanischen Republik umgesetzt wird. Ziel des Projekts ist es den Zugang zu Notunterkünften, Wasser, sanitären Einrichtungen, Hygienemaßnahmen und Ernährungs- und Gesundheitsdiensten für Menschen in akuten Krisen und Schocks zu verbessern. Aktion gegen den Hunger trägt in den vier Ländern dazu bei den bestehenden Reaktionsmechanismus auf Krisen, in enger Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, zu verbessern und wird sich vor allem darauf konzentrieren vertriebenen Menschen und der aufnehmenden Bevölkerung angemessene und ausreichende Hilfe bereitzustellen. Durch einen umfassenden und sektorübergreifenden Ansatz soll garantiert werden, dass bestehende Lücken in der humanitären Versorgung in den Projektländern bestmöglich gedeckt werden.  

Folgende Maßnahmen werden u.a. umgesetzt:  

  • Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und Installation von Hygiene- und Sanitäreinrichtungen 
  • Durchführung von Notfall-Hygieneschulungen für die betroffene Bevölkerung (bspw. Vorbereitung auf Cholera-Ausbrüche)  
  • Nothilfe durch Bereitstellung von Notunterkünften, Verteilung von geschlechtsspezifischen Notfall Hygienekits  
  • Unterstützung der Gesundheitseinrichtungen und Einrichtung kostenloser mobiler Kliniken  
  • Bereitstellung kostenloser Schwangerschaftsvor- und Nachsorge  
  • Umsetzung eines partizipativen und gemeindebasierten Ansatzes zur Erkennung und Behandlung von akuter Mangelernährung und anderen häufigen Krankheiten bei Kindern
  • Schulung der wichtigsten Akteure in den Gemeinden in psychologischer Erster Hilfe (PFA) und Stärkung der bereits bestehenden Unterstützungsmechanismen der Gemeinden
  • Bereitstellung von bedingungsloser Nahrungsmittel- oder Bargeldhilfe für krisenbetroffene Haushalte 
  • Verteilung von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln (Vieh, Fischereikits, Gemüse und agroforstwirtschaftliches Saat- und Pflanzgut, Werkzeuge, Futtermittel)

Beendete Projekte

Nothilfe in den Bereichen Unterkünfte, Ernährung und Gesundheit sowie Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene
  • Direkt Begünstigte: 129.042  
  • Laufzeit: Januar 2021 – September 2023 
  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger  
  • Fördervolumen: 5.208.334 Mio.€ 

Das Projekt stellt eine rasche humanitäre Versorgung der von Krisen betroffenen Bevölkerung im Nordosten Nigerias und in Nordkamerun sicher, Regionen die von Konflikten, Vertreibungen aber auch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen betroffen sind. Hauptzielgruppe sind Vertriebene, Geflüchtete und Gastgemeinden. In Nigeria fokussiert sich das Projekt vor allem darauf, den Zugang der betroffenen Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser und angemessenen Sanitäranlagen zu gewährleisten und die Bereitstellung von Notunterkünften im Fall von Vertreibungen zu unterstützen.

In Kamerun konzentriert sich das Projekt insbesondere auf die Verbesserung der (psychischen) Gesundheit und Ernährungssituation von Vertriebenen und Geflüchteten, die durch die Umstände ihrer Flucht und der damit verbundenen Armut oft keinen Zugang zu ausreichender Ernährung oder Gesundheitsdienstleistungen haben.  

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

  • Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und Installation von Hygiene- und Sanitäreinrichtungen  
  • Sensibilisierung zu Hygiene und sanitären Einrichtungen in Notsituationen 
  • Schnelle Bereitstellung von Notunterkünften und Haushaltsgegenständen (wie z.B. Decken, imprägnierte Moskitonetze, Kochutensilien und Hygieneartikel) 
  • Schulung von Gemeindegesundheitshelfer*innen zur schnellen Behandlung von Krankheiten bei Kindern unter fünf Jahren bzw. deren Überweisung an stationäre Einrichtungen  
  • Verteilung von MUAC-Bändern (zur Messung des Oberarmumfangs) an Mütter zur vereinfachten Erkennung von Mangelernährung  
  • Unterstützung der lokalen Gesundheitsstrukturen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und psychische Gesundheit  
  • Einrichtung von mobilen Kliniken, die eine kostenlose prä- und postnatale Versorgung und Behandlung von Kindern unter fünf Jahren anbieten  
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