Medizinische Versorgung von Vertriebenen in Venezuela

VENEZUELA

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2018

Mitarbeiter*innen:  22

Bevölkerung:  29 Mio.

Erreichte Menschen 2020:  147.913

Unterernährungsrate:   27,4

Venezuela liegt an der Nordküste Südamerikas und grenzt im Westen an Kolumbien. Seit 2013 befindet sich der lateinamerikanische Staat inmitten einer akuten wirtschaftlichen, politischen und humanitären Krise, die Millionen von Einwohner*innen aus dem Land vertrieben hat. 

Wie ist die Situation in Venezuela?

Einst war Venezuela dank seiner Erdölvorkommen die reichste und stabilste Region Lateinamerikas. Doch seit einigen Jahren leidet das Land unter einem schweren politischen Konflikt, der bis heute nicht gelöst werden konnte: Obwohl die Initiativen zur Förderung des politischen Dialogs fortgesetzt wurden, stagnierten die Diskussionen. Die Bevölkerung kämpft mit einer schweren Wirtschafts- und Versorgungsnot. Über 76 Prozent der venezolanischen Haushalte leben in Armut. 

Seit August 2017 haben sich die Lebensbedingungen zunehmend verschlechtert. Das hat zur Folge, dass immer mehr Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben das desolate Land verlassen. Laut UN-Angaben sind bereits knapp 6 Millionen Menschen in die Nachbarländer geflohen – das ist die größte Flucht- und Migrationsbewegung in der jüngeren Geschichte Südamerikas. 

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Venezuela?

Die sozioökonomischen und humanitären Auswirkungen der Krise auf die Bevölkerung sind enorm: Zunehmende Arbeitslosigkeit, Hyperinflation, Wasserknappheit, mangelnde Gesundheitsversorgung, Stromausfälle, fehlende Lebensmittel und Medikamente gehören zum Alltag der Venezolaner*innen. Laut FAO hat sich die Anzahl der Hungernden zwischen 2016 und 2018 verdreifacht. Einer von drei Menschen benötigt Hilfe. 

Der Mangel an Nahrungsmitteln hat für die Bevölkerung schwerwiegende Folgen. Die Kindersterblichkeit ist aufgrund von Unterernährung angestiegen. Einfache Infektionen enden tödlich, weil es an ausreichender medizinischer Versorgung fehlt. Der Schwarzmarkt floriert und treibt die Produktkosten in die Höhe. Allein der Kauf einer Handseife kostet einen halben Tageslohn. 

Die Lebensqualität der Menschen hat sich in den letzten Jahren so sehr verschlechtert, dass diese ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken können. Vor allem Kinder und Frauen leiden unter der Mangelversorgung Rund ein Viertel aller Frauen im gebärfähigen Alter leidet an Anämie. . Viele Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Da jedoch die Regierung jede Form von ausländischer Hilfe ablehnt und die Wirtschaftsnot die sozialen Sicherungsmechanismen stark einschränken, ist Venezuela neben Syrien, Jemen und Eritrea eines der Länder mit dem schlechtesten Zugang für humanitäre Hilfe. 

Hinzu kommt, dass die verschärfte humanitäre Lage viele Menschen zur Flucht in die Nachbarländer zwingt. Allein in Kolumbien lebten Ende 2019 1,8 Millionen Geflüchtete aus Venezuela. Der große Flüchtlingsstrom führt zu weiteren humanitären Herausforderungen. Es gibt nicht genügend Nahrung, Grenzübergänge sind überfüllt und die Gemeinden mit den Zehntausenden Neuankömmlingen überfordert. Die Flucht ist zudem oft traumatisierend. Viele Familien haben nicht genügend Geld, um ihre Familien zu ernähren. Nicht selten werden Frauen auf ihrem Weg ohne Schutz oder Obdach Opfer von sexualisierter Gewalt. 

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Venezuela?

Aktion gegen den Hunger ist seit 2018 in Venezuela aktiv und unterstützt auch die migrantischen Communitys in den Nachbarländern. Unsere Arbeit in Venezuela passen wir an die Besonderheiten der einzelnen Regionen an. Dabei legen wir großen Wert auf Geschlechtergerechtigkeit und Gleichbehandlung:

  • Zusammen mit unseren Partnern vor Ort entwickeln wir Strategien, um die am stärksten gefährdeten Menschen zu identifizieren und humanitäre Hilfe zu leisten.

  • Wir behandeln akut mangelernährte Kinder unter 5 Jahren sowie schwangere und stillende Frauen, ältere Erwachsene und Vorerkrankte, um ihren Nährstoffbedarf zu decken.

  • In den Grenzregionen arbeiten wir an Schulen, um die Ernährung der Kinder zu überwachen sowie zu unterstützen und sauberes Trinkwasser bereitzustellen.

  • Wir unterstützen Migrant*innen mit Nahrungsmitteln und Hygiene-Kits. Darüber hinaus bieten wir eine medizinische Notversorgung und psychosoziale Sprechstunden für die Betroffenen an.

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