Mitarbeiterin von Aktion gegen den Hunger füttert Kind in Bangladesch.

Behandlung akuter Mangelernährung

Aktion gegen den Hunger behandelt Fälle von schwerer akuter Mangelernährung bei medizinischen Komplikationen stationär. Nach Möglichkeit erfolgt die Behandlung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort jedoch ambulant. Ohne Behandlung droht schwer unterernährten Kindern und Erwachsenen der Tod.

Unser integrierter Ansatz

Zusammen mit den lokalen Gemeinden und Gesundheitsdiensten diagnostiziert Aktion gegen den Hunger Mangelernährung, behandelt sie und beugt ihr vor. Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung werden meist in stationären Intensiveinrichtungen behandelt werden, in sogenannten therapeutischen Ernährungszentren. Diese Einrichtungen ähneln einem Krankenhaus und erfordern die Anwesenheit der Kinder und ihrer Eltern während der Behandlung über mehrere Wochen bis Monate. Hier werden die Kinder rund um die Uhr betreut und untersucht, täglich mit hochkalorischer Aufbaunahrung und den für sie erforderlichen Medikamenten versorgt. Insbesondere für sehr stark mangelernährte Kinder kann der Aufenthalt hier lebensrettend sein. 

Die Eltern lernen während des Aufenthaltes, wie sie richtig auf die Erkrankung ihrer Kinder reagieren, was über den Besuch im Gesundheitszentrum hinaus zu tun ist und erfahren in Koch- und Stillschulungen mehr über kindgerechte Ernährung. 

Khadija, ein Mädchen aus Kenia, wird auf dem Schoß ihrer Mutter sitzend von einer Krankenschwester mit einem MUAC-Band untersucht.
Icon

Im therapeutischen Ernährungszentrum werden Kinder wie die kleine Khadija aus Kenia auf den Zustand ihrer Mangelernährung untersucht und entsprechend behandelt. Sobald sie wieder zu Kräften gekommen sind, können sie nach Hause zurückkehren und dort von speziell ausgebildeten Therapiekräften in ihrer Gemeinde weiterbehandelt werden.

Mittlerweile ermöglichen neu entwickelte therapeutische Fertignahrungsmittel jedoch auch eine ambulante Behandlung zu Hause, die den Aufenthalt im Ernährungszentrum verkürzt oder direkt in der Gemeinde beginnen kann. Diesen Ansatz bezeichnen wir als „gemeindebasierte Behandlung akuter Mangelernährung“ (CMAM = community-based management of acute malnutrition). Medizinische Fachkräfte unterstützen dabei die örtlichen Gemeinden bei der Diagnose und Behandlung. Oft werden die Kinder zwar in den ersten Wochen im Ernährungszentrum behandelt, können zusammen mit ihren Eltern jedoch früh wieder nach Hause. Dort werden sie von den Fachkräften in ihrer Gemeinde in den darauffolgenden Wochen weiterbetreut. Die Vorteile: Die Kinder und Eltern können schnell wieder in ihre gewohnte Umgebung zurück – und in den Ernährungszentren ist mehr Platz für Kinder, die ebenfalls schnell Hilfe benötigen. 

Therapeutische Fertignahrung

Als therapeutische Fertignahrung werden Pasten und Kekse auf Erdnussbasis bezeichnet, die aufgrund ihres hohen Nährstoff- und Proteingehaltes ein hervorragender Energielieferant sind. Diese sogenannte RUTF-Nahrung (RUTF = ready-to-use therapeutic foods) verringert das Risiko der Bakterienübertragung, da sie kein Wasser enthält. Zudem erfordert sie keine Kühlung und kann unmittelbar verzehrt werden. 

Unterstützen Sie unsere Arbeit weltweit

Der Kampf gegen Mangelernährung hat sich grundlegend verändert

Die gemeindebasierte Behandlung akuter Mangelernährung hat den Kampf gegen Mangelernährung von Grund auf verändert. Dank der therapeutischen Fertignahrung können Kinder nun auch in den entlegensten Regionen erreicht werden und es kann einer viel größeren Anzahl von Kindern geholfen werden. Denn die gemeindebasierte Behandlung verringert die Kosten der Behandlung bei schwerer akuter Mangelernährung, da Eltern die betroffenen Kinder zu Hause behandeln können. Zudem müssen die Eltern nicht den Rest ihrer Familie verlassen oder ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen.

28. NOVEMBER 2023
NEWSLETTER ABONNIEREN

Abonnieren Sie jetzt unseren E-Mail-Newsletter und erhalten Sie regelmäßig und kostenlos Informationen aus erster Hand!