4. Internationale Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung: Investitionen in Ernährungssicherheit als Schlüssel für globale Stabilität
Anlässlich der 4. Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Sevilla fordert Aktion gegen den Hunger verstärkte Investitionen in die Bekämpfung von Hunger. Weltweit leiden über 733 Millionen Menschen an Hunger, während gleichzeitig die Mittel für internationale Hilfe gekürzt werden. Investitionen in Ernährungssicherheit sind nicht nur moralisch geboten, sondern zahlen sich auch wirtschaftlich und politisch aus.
Ein aktueller Bericht der Weltbank zeigt: Jeder investierte Dollar in die Bekämpfung von Mangelernährung bringt bis zu 23 Dollar an gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Nutzen. Diese Investitionen fördern nicht nur die Gesundheit und Bildung ganzer Generationen, sondern durchbrechen auch den Kreislauf von Armut und Ungleichheit.
„Wer Hunger bekämpfen will, muss dort ansetzen, wo politische Prioritäten gesetzt werden: bei der Finanzierung. Investitionen in Ernährungssicherheit sind strategisch klug. Sie sichern Grundrechte, fördern wirtschaftliche Entwicklung und stärken globale Stabilität“, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.
Trotz ausreichender globaler Nahrungsmittelproduktion hungern 733 Millionen Menschen
Hunger ist kein Versorgungsproblem, sondern ein strukturelles, das durch ungleichen Zugang, schwache staatliche Strukturen und Krisen infolge von Konflikten und Klimawandel verursacht wird. Besonders alarmierend ist die chronische Unterernährung von Kindern – eine vermeidbare Tragödie, die sofortiges Handeln verlangt.
Hungersnöte und Armut sind zur Dauerkrise geworden. Das ist eine Folge jahrzehntelanger Unterfinanzierung, brüchiger Ernährungssysteme und tief verankerter Ungleichheiten. Die sichere Finanzierung von Ernährung, Ernährungssicherheit und Zugang zu Wasser muss daher im Zentrum einer neuen globalen Finanzarchitektur für Entwicklung stehen.
Empfehlungen von Aktion gegen den Hunger:
- Nachhaltige Finanzierung zur Prävention und Bekämpfung von Mangelernährung und Ernährungskrisen sicherstellen.
- Verpflichtungen der öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) einhalten und innovative Finanzierungsmechanismen wie Schuldenumwandlungen für Ernährungsprogramme nutzen.
- Humanitäre Hilfe schützen und besonders gefährdete Gruppen priorisieren – insbesondere in Konflikt- und Klimakrisenregionen.
- Nachhaltige Ernährungssysteme fördern, die geschlechtergerecht, klimaresistent und lokal angepasst sind.
- Zivilgesellschaft und Fachwissen in Finanzpolitik einbinden, um Transparenz und Wirkung zu gewährleisten.
Aktion gegen den Hunger fordert die internationale Gemeinschaft nachdrücklich auf, ihr politisches und finanzielles Engagement zu verstärken und Hunger als zentrales Thema in der neuen globalen Entwicklungsfinanzarchitektur zu verankern.
Alle Forderungen von Aktion gegen den Hunger unter diesem Link.
Hinweis an die Redaktionen
Sprecher*innen verfügbar: Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit mehr als 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
Presseanfragen
