
Nach Taifun auf den Philippinen: Zehn Millionen Menschen betroffen - Nothilfeteams vor Ort
Berlin/Manila, 12. November 2025. Die Philippinen erleben eine der schwersten humanitären Krisen dieses Jahres. Mehr als 8,3 Millionen Menschen in 13 Regionen sind von den Taifunen Kalmaegi und Fung-Wong betroffen. Über 1,8 Millionen Menschen sind weiterhin ohne Zuhause und leben in überfüllten Evakuierungszentren ohne Zugang zu grundlegender Versorgung.
„Bei meinen Besuchen in den betroffenen Gemeinden habe ich die verheerenden Auswirkungen der Taifune und des Erdbebens hautnah erlebt: Tage ohne Wasser oder Strom, zerstörte Häuser und Lebensgrundlagen. Die Familien versuchen, ihre Lebensgrundlagen wieder aufzubauen, während sie sich fragen, wie sie sich auf die nächste Katastrophe vorbereiten sollen. Diese Erfahrungen zeigen, wie entscheidend langfristige Investitionen in Katastrophenvorsorge und Resilienz sind, damit Gemeinschaften den wachsenden Folgen des Klimawandels standhalten“, erklärt Cristina Izquierdo, Ernährungsexpertin im Nothilfeteam von Aktion gegen den Hunger, die seit Oktober vor Ort arbeitet.
Todesopfer, Vermisste und tausende zerstörte Häuser
Es ist bereits das 20. Extremwetterereignis in diesem Jahr auf den Philippinen. Mehr als 8,3 Millionen Menschen sind betroffen, bislang wurden 238 Todesopfer und 112 Vermisste gemeldet.
Zu den am stärksten betroffenen Provinzen gehören Cebu, Negros Occidental, Aurora, Albay und Camarines Sur – mit tausenden zerstörten Häusern, Stromausfällen, Krankheitsausbrüchen und überfüllten Evakuierungszentren. Allein in Cebu wurden 150 Todesopfer gemeldet und mehr als 10.000 Häuser zerstört oder beschädigt. Familien, die nach dem Erdbeben im September noch in Notunterkünften lebten, mussten aufgrund von Überschwemmungen erneut evakuiert werden.
Zu den dringendsten Bedürfnissen gehören:
- Nahrungsmittelhilfe
- Trinkwasser, Hygienesets und provisorische Sanitäranlagen
- Notunterkünfte und Reparaturmaterial
- Psychosoziale Unterstützung und Schutzmaßnahmen in Evakuierungszentren
Seit 2000 im Einsatz: Langfristige Hilfe und Katastrophenvorsorge
Aktion gegen den Hunger hat Nothilfeteams entsendet, um die Schäden zu erfassen und die humanitäre Hilfe zu koordinieren. Der Fokus liegt auf Trinkwasser, Unterkünften, Nahrungsmitteln und Schutzmaßnahmen in Evakuierungszentren, in enger Abstimmung mit Behörden und Partnern. Die Organisation ruft die internationale Gemeinschaft dringend auf, zusätzliche Mittel bereitzustellen, um die Hilfe auszuweiten und Familien zu unterstützen, die von dieser Katastrophenkette betroffen sind.
Die Hilfsorganisation arbeitet seit 2000 auf den Philippinen und hilft Menschen, die von Naturkatastrophen betroffen sind oder durch Konflikte vertrieben wurden. Aktion gegen den Hunger erreichte 2024 über 100.000 Menschen mit Programmen zu Ernährungssicherheit, Lebensunterhalt sowie Gesundheitsversorgung, einschließlich Mutter-Kind-Gesundheit und psychosozialer Unterstützung. Zudem verbesserten Initiativen den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen in Krisengebieten und stärkten die Katastrophenvorsorge sowie Anpassung an den Klimawandel durch Frühwarnsysteme und Risikominderungsstrategien.
Hinweis an die Redaktionen
- Sprecher*innen verfügbar: Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.
- Fotos für die Berichterstattung stehen hier kostenfrei für eine Berichterstattung zum Download zur Verfügung: Pressefotos Philippinen Taifun (Copyright: Aktion gegen den Hunger).
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