Ein großer Teil des Rohingya-Geflüchtetenlagers in Cox's Bazaar ist nach Zyklon Mocha überflutet und zerstört.

Zyklon Mocha hinterlässt schwere Verwüstungen, insbesondere Bundesstaat Rakhine in Myanmar betroffen

Pressemitteilung vom: 17.05.2023

Mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h ist der Zyklon Mocha am Sonntag, dem 14. Mai auf die Küsten des Golfs von Bengalen zwischen dem Bundesstaat Rakhine in Myanmar und Cox's Bazar in Bangladesch getroffen und hat erhebliche Schäden verursacht. Aktion gegen den Hunger ist in beiden Ländern vor Ort, prüft die humanitären Bedarfe und bereitet die Nothilfe-Einsätze der kommenden Tage vor.  

Bereits vor dem Zyklon waren in den betroffenen Regionen mehr als 7 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Zerstörung durch den Zyklon sowie die heftigen Regenfälle haben diese Zahl noch erhöht. Trotz zahlreicher Bemühungen im Vorhinein die Schäden zu begrenzen, sind die Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinden besorgniserregend.   

„Die Lage der 232.100 Vertriebenen im Bundesstaat Rakhine in Myanmar ist besonders alarmierend. Viele der Geflüchtetencamps und Zufluchtsorte liegen in niedrig gelegenen Küstengebieten und wurden von den durch den Wirbelsturm verursachten Sturmfluten schwer getroffen“, erklärte Philippe Hamel, Regionaldirektor für Asien bei Aktion gegen den Hunger. „Bangladesch scheint etwas weniger stark betroffen zu sein, aber wir beobachten die ohnehin schon prekäre Lage von fast einer Million Rohingya in den Geflüchtetenlagern von Cox's Bazar genau“, so Hamel.

Myanmar und Bangladesch: Humanitäre Bedarfe werden erfasst  

Der Bundesstaat Rakhine in Myanmar wurde vom Wirbelsturm besonders hart getroffen, nach derzeitigen Informationen insbesondere die Städte Sittwe, Pauktaw, Buthidaung und Maungdaw. „Die Telekommunikation in Myanmar ist nach wie vor schwierig. Ersten Informationen zufolge sind viele Strommasten beschädigt und viele Bäume wurden entwurzelt und blockieren die Zufahrtsstraßen nach Sittwe, das von dem Wirbelsturm offenbar stark betroffen ist. Wir befürchten auch, dass eine beträchtliche Anzahl von Wasser- und Sanitäranlagen zerstört worden ist“, so Philippe Hamel.    

Die Situation von mehr als einer Million Vertriebener und die Lage der Gemeinden im Nordwesten Myanmars werden sich in den kommenden Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern, da der Zyklon mit starken Regenfällen landeinwärts zieht. Die Vertriebenen im Nordwesten leben bereits unter prekären Bedingungen in Lagern oder in den Wäldern, oft ohne angemessene Unterkünfte.  

Auch in Teknaf in der Region Cox's Bazar in Bangladesch hat ein Nothilfeteam von Aktion gegen den Hunger damit begonnen, die humanitäre Bedarfe zu erfassen und Hilfsmaßnahmen vorzubereiten. Viele Unterkünfte sind komplett zerstört oder schwer beschädigt, auch die Wasserversorgung und die Sanitäreinrichtungen sind ganz oder teilweise zerstört.   

An die Redaktionen:  

Philippe Hamel, Regionaldirektor für Asien bei Aktion gegen den Hunger, steht für Interviews zur Verfügung.   

Über Aktion gegen den Hunger in Myanmar & Bangladesch  

Aktion gegen den Hunger ist seit 1994 in Myanmar tätig, insbesondere mit Programmen in den Bereichen Ernährung, Ernährungssicherheit, Wasser, Hygiene und sanitäre Einrichtungen im Bundesstaat Rakhine. In Bangladesch ist Arbeit von Aktion gegen den Hunger seit 2006 aktiv und konzentrierte sich in den letzten Jahren auf die Bedürfnisse der geflüchteten Rohingya und der Aufnahmegemeinschaften in der Region Cox's Bazar. Außerdem ist Aktion gegen den Hunger in den Regionen Sathkira und Barguna aktiv, um die Kapazitäten der lokalen Gemeinschaften für die Bewältigung von Naturkatastrophen zu stärken.  

23. MAI 2023
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