
Vergessene Krisen #InDenFokus!
Rekordspenden für die Menschen im Ahrtal, eine Welle der Solidarität für Geflüchtete aus der Ukraine, rasche Mobilisierung von Hilfsgütern für die Überlebenden der Erdbeben in der Türkei – nur einige Beispiele von Krisen, bei denen die Hilfsbereitschaft aus Politik und Bevölkerung überwältigend war. Gleichzeitig haben Hilfsorganisationen wie wir chronisch Probleme, ihre Programme in anderen dramatischen Krisenregionen, wie dem Jemen, Südsudan oder Haiti zu finanzieren. Wie kommt es, dass die Not in einigen Regionen dieser Welt mehr Empathie hervorruft, als in anderen?
Einer der Gründe dafür ist, dass bestimmte Krisen kaum in den Nachrichten auftauchen – und wo keine Berichterstattung, da keine Solidarität. Rund 828 Millionen Menschen leiden aktuell Hunger – nur ein Bruchteil von ihnen erhält Unterstützung. Doch haben nicht alle Menschen ein Leben in Würde verdient? Ist es nicht das erklärte Ziel der Weltgemeinschaft, allen Menschen den Zugang zu Recht, Nahrung und Wasser zu sichern? Gemeinsam mit 30 anderen Hilfsorganisationen wollen wir weltweite „Vergesse Krisen“ in den Fokus rücken und für die Menschen laut werden, die allzu oft in der medialen Stille verschwinden!
Alle Beiträge zu dem Thema auf Social Media findest du unter dem Hashtag #InDenFokus. Mach mit, schau hin und rücke Vergessene Krisen #InDenFokus!
Filmreihe #InDenFokus: Libanon, Südsudan, Bangladesch
Beispielhaft für die zahlreichen vergessenen Krisen weltweit stellen wir im Rahmen der Kampagne Schicksale von Menschen aus dem Libanon, dem Südsudan und Bangladesch #InDenFokus. Alle drei Länder haben gemein, dass die Anzahl der Menschen in existenzieller Not extrem hoch und die mediale Aufmerksamkeit auf die Krisen in Deutschland extrem niedrig ist.
In unserer #IndenFokus-Filmreihe nehmen wir dich den gesamten Mai über mit auf die Reise nach Cox‘ Bazaar in Bangladesch, dem größten Geflüchtetencamp der Welt, lernen über das Leben syrischer Geflüchteter im Libanon und erkunden die Möglichkeiten einer jungen Frau, im Südsudan eine Zukunft zu finden. Schnapp dir ein Ticket, mach es dir gemütlich und unterstütze unsere weltweite Arbeit für Menschen und gegen den Hunger!
*Alle Filme werden in OV mit englischen Untertiteln ausgestrahlt und sind in Deutschland zwischen 1. und 31. Mai 2023 online verfügbar .

2020 | 88 min | OmeU
Mélanie Carrier, Olivier Higgins
Bangladesch: Wandering - A Rohingya Story
“What happened is not only about us. It is about human beings.” Kutapulong in Bangladesch, das weltgrößte Flüchtlingslager, ein Ort wie in der Zeit gefangen. Fast 700.000 Rohingya-Muslime leben hier in beengten Notunterkünften, unerwünscht und ohne Perspektive. Ihre Tage sind lang, Licht und Dunkelheit, Stärke und Verzweiflung liegen dicht beieinander. Der Film erzählt den rauen, eintönigen Alltag zwischen Gedichten und Albträumen, Essensausgabe und Fußballspielen. Bilder großer Schönheit und sanfte Poesie machen vergangenen Schrecken und den einfachen Wunsch nach Freiheit umso spürbarer. Ein kraftvoller, zutiefst menschlicher Film, poetisch wie ein Gemälde.

2020 I 87 min I OmeU
Abbas Fahdel
Eine Gruppe Geflüchteter aus Syrien hat sich vorübergehend im Beqaa-Tal im Nachbarland Libanon niedergelassen. Hier leben und arbeiten sie unter der Aufsicht eines lokalen Verwalters, von dem sie ihr Land pachten, ihren Lohn verdienen und bei dem sie verschuldet sind. Ihre Stahlhütten und Zelte aus Plastikplanen bieten kaum Schutz vor den saisonalen Überschwemmungen und den Launen einer unwirtlichen Natur. BITTER BREAD erzählt von dem täglichen Kampf um ein menschenwürdiges Leben.

2022 I 85 min I OmeU
Akuol de Mabior
Akuol de Mabior war 16 Jahre alt, als ihr Vater bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam - nur drei Wochen nach seinem Amtsantritt als Vizepräsident des Sudan. John Garang de Mabior, der die Befreiungsbewegung über zwanzig Jahre lang angeführt hatte, wird heute als Gründervater des Südsudan verehrt. Die Regisseurin, die im Exil geboren und aufgewachsen ist, folgt ihrer Mutter und ihrer Schwester in die junge Republik, in der sie nun leben und in der sie beide ihre Rolle gefunden haben. Währenddessen fragt sich die junge, unverheiratete Akuol de Mabior, wie und ob dieses vom Bürgerkrieg zerrissene Land jemals ihre Heimat werden kann. Mit ihrer Kamera macht sie sich auf die Suche nach Antworten. De Mabiors Suche ist begleitet von Angst und Zweifel.