Landschaft im Jemen

Gerd Müllers Appell zum Weltfriedenstag:

Ein Drittel der Rüstungsausgaben stoppt Hunger auf der ganzen Welt

„Hätten wir weltweit nur ein Drittel der Ausgaben für Rüstung, dann gäbe es keinen Hunger. Wir könnten die Not aller Kinder auf der Welt lindern und ihnen eine Zukunft geben.“

Mit dieser klaren Botschaft unterstützt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller unsere Petition Jemenkrieg: Waffenexporte stoppen, Hunger beenden”. „Es ist ein Irrweg“, führt Müller weiter aus: „Die Rüstungsetats werden weltweit und in Europa erhöht, während auf der anderen Seite Entwicklungsetats im humanitären Bereich gekürzt werden. Das ist ein Skandal, das können und werden wir nicht hinnehmen. Das können und müssen wir ändern.“

PETITION: Wir lassen den Jemen nicht verhungern!

Wir fordern von der deutschen Bundesregierung, umgehend die Waffenlieferungen an alle Kriegsparteien zu stoppen und Export-Schlupflöcher zu schließen. Der Jemen muss sich aus dem Teufelskreis von Krieg und Hunger befreien können.

Mariam Al-Dhubhani, in Berlin lebende jemenitische Filmemacherin schließt sich dem Appell an:

Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung kennzeichnen die Stimmung im Jemen. Die Menschen
versuchen nur noch zu überleben und ihre wichtigsten Grundbedürfnisse, wie den nach Essen zu erfüllen. Auch meine Familie. Lasst diese Menschen nicht sterben. Stoppt den Krieg. Und stärkt die Jemeniten mit Projekten, die ihnen wieder eine Zukunft geben.”

Über 16.000 Menschen stehen namentlich hinter der Petition. Sie unterschreiben, weil:

  • „Waffenlieferungen gegen den Gedanken zur Völkerverständigung verstoßen und damit gegen Grundgesetz-Artikel 9, Absatz 2.“
  • „Wir Bürger müssen die Bundesregierung auf Einhaltung der Grundrechte hinweisen…”
  • „Menschen wichtiger sind als Geld!”
  • „Mit der Stimmenkraft der Zivilgesellschaft muss gegen Gier, Machtwahn und Ego-Wahnsinn vorgegangen werden”

Hunger wird als Waffe eingesetzt

Am 30. September 2019 läuft das Embargo für Waffenlieferungen im Jemenkrieg aus. Seit fünf Jahren wütet der Konflikt mit unbeirrter Grausamkeit und Vehemenz. Aktuell sind im Jemen über 24 Millionen Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen – das sind fast 80 Prozent der Bevölkerung. Zehntausende Kinder unter 5 Jahren sind bereits an akuter Unterernährung gestorben. 360.000 Jungen und Mädchen droht der akute Hungertod.

Deutsche Rüstungstechnologie spielt im Jemenkrieg eine Schlüsselrolle: Der Eurofighter – mit deutschen Teilen gefertigt – fliegt Luftschläge gegen zivile Ziele. Angriffe der Konfliktparteien auf Bauernhöfe, lokale Märkte und Vorratslager, sowie die Blockade von Transportwegen zu Land, See und in der Luft hungern die Menschen im Jemen systematisch aus und behindern humanitäre Hilfe. Hunger wird gezielt als Waffe eingesetzt. Es ist die schlimmste humanitäre Krise der Gegenwart.

Waffen töten nicht nur, sie sind auch der Hauptgrund, weshalb Millionen Menschen im Jemen Hunger leiden. Gezielte Bombenangriffe auf Farmen, Märkte und Vorratslager zerstören die Nahrungsgrundlage der Menschen systematisch. Seit langem gibt es nicht mehr genug Lebensmittel für die Bevölkerung. “Transportwege werden von den Kriegsparteien zielgerichtet blockiert, um die Menschen auszuhungern. Das behindert die humanitäre Hilfe extrem. Hunger wird bewusst als Waffe eingesetzt. Das ist zynisch und menschenverachtend,” sagt Jörg Mühlbach, Leiter der Programm-Abteilung von Aktion gegen den Hunger.

„Es ist inakzeptabel, dass Rüstungstechnologie aus Deutschland im Jemenkrieg eine Schlüsselrolle spielt. Unser Land befeuert den Hunger und das Leid noch weiter. Das muss aufhören!”, sagt Mühlbach weiter.

Deshalb fordert die entwicklungspolitische und humanitäre Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger:

  • Rüstungs-Embargo über den 30. September bis auf unbestimmt Zeit verlängern
  • Keine Waffenlieferungen an Jemen-Kriegsparteien
  • Schlupflöcher, wie lückenhafte Exportgesetze, mit denen Sanktionen umgangen werden, ausnahmslos schließen
  • Keine Geschäfte mit dem Jemenkrieg

Zum Weltfriedenstag am 1. September fordern über 16.000 Menschen mit der Petition „Jemenkrieg: Waffenexporte stoppen, Hunger beenden" die Bundesregierung zum aktiven Eingreifen auf, um den Hunger im Jemen zu besiegen.

29. AUGUST 2019
NEWSLETTER ABONNIEREN

Abonnieren Sie jetzt unseren E-Mail-Newsletter und erhalten Sie regelmäßig und kostenlos Informationen aus erster Hand!