Syrien: Die Bevölkerung braucht diplomatisches Engagement

Die internationale Gemeinschaft muss deutlich mehr tun, um den Menschen in Syrien zu helfen. Über acht Milliarden Euro werden an Notfallhilfe in der Region benötig. Zugesichert wurden von den Gebern jedoch insgesamt nur sechs Milliarden Euro. Vor allem aber braucht die syrische Bevölkerung ein Eingreifen der Diplomatie.

Zum Abschluss der Syrien-Konferenz Anfang April in Brüssel zog Aktion gegen den Hunger eine gemischte Bilanz. Manuel Sánchez-Montero, zuständig für Kampagnen und politische Themen bei Aktion gegen den Hunger, forderte die internationale Gemeinschaft auf, Wort zu halten und die Mittel zügig bereitzustellen. „Es ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Engagements. Wir haben Schwierigkeiten, nur die Hälfte der Spenden zu erhalten, die bislang zugesagt wurden. Es ist jedoch essentiell, dass solche Zusagen eingehalten werden, um überlebenswichtige Bedürfnisse garantieren zu können, wie den sicheren Zugang zu Wasser oder Nahrung“.

Außerdem müssten sich die Länder auch auf diplomatischer Ebene stärker engagieren: „Die Staaten können ihren humanitären Beitrag auch leisten, indem sie dabei helfen, die Krise auf diplomatischem Wege zu lösen. Humanitäre Organisationen haben bislang keinen regelmäßigen Zugang zu fünf Millionen Syrerinnen und Syrern, vor allem nicht zu den rund 644.000 Menschen, die in belagerten Gebieten gefangen sind”, sagte Manuel Sánchez-Montero.

Aktion gegen den Hunger ist seit 2008 in Syrien aktiv und versorgt die Menschen mit Wasser und Lebensmitteln und dem Nötigsten für das tägliche Überleben. Wir unterstützen etwa 800.000 Syrerinnen und Syrern in verschiedenen Regionen und sind auch in Gegenden im Einsatz, in denen der Zugang schwierig ist wie Aleppo, Homs, Darʿā, um Damaskus und al-Hasaka.

Foto: Amy Leang

20. JULI 2017
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