Menschen in Madagaskar an vermülltem Fluss.

MADAGASKAR

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Psychosoziale Hilfe Psychosoziale Hilfe
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2011

Mitarbeiter*innen:  177

Bevölkerung:  4,7 Mio.

Erreichte Menschen 2020:  127.960

Unterernährungsrate:   43,2 %

Der tropische Inselstaat liegt südöstlich von Afrika. Obwohl die Wirtschaft Madagaskars vom Tourismus profitiert, leben aufgrund der ungleichen Einkommensverhältnisse aktuell mehr als 95 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze — ein trauriger Spitzenwert, der das Resultat von mehreren humanitären Krisen ist. 

Den Großteil des wirtschaftlichen Einkommens macht die Landwirtschaft aus, die durch extreme Naturkatastrophen wie Wirbelstürme und Dürren immer stärker gefährdet wird. Die politische Lage ist instabil und fast die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren ist mangelernährt.

Wie ist die Situation in Madagaskar?

Im Jahr 1960 erlangte Madagaskar seine Unabhängigkeit von Frankreich zurück. Korrupte Regierungen und Jahrzehnte der kolonialen Ausbeutung hinterließen deutliche Spuren. Madagaskar ist heute eines der ärmsten Länder der Welt. Dauerhafte politische Spannungen führen immer wieder zu Protesten, welche oftmals gewaltsam von der Regierung niedergeschlagen werden.  

Fast 80 Prozent der Bevölkerung sind auf die Landwirtschaft und die Fischerei angewiesen. Doch immer wieder bedrohen Naturkatastrophen wie tropische Zyklone, Überschwemmungen oder Dürren die Ernten der Bäuerinnen und Bauern. Zwischen 1980 und 2010 hat das Land 35 Zyklone und Überschwemmungen, fünf schwere Dürreperioden, fünf Erdbeben und sechs Epidemien erlebt.  

Seit ein paar Jahren ist der Süden des Landes von einer schweren Dürre geprägt, die die Bevölkerung an den Rand einer Hungersnot treibt. Rund 1,5 Millionen Menschen wissen nicht, wie sie sich mit Nahrungsmitteln versorgen sollen, nur 30 Prozent der Bevölkerung im Süden haben Zugang zu Trinkwasser. Währenddessen haben allein in den ersten Wochen des Jahres 2022 zwei Zyklone die Ostküste Madagaskars getroffen und schwere Schäden verursacht. Die Hungerkrise verschärft sich mit jeder Naturkatastrophe weiter.

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Madagaskar?

Die politische Krise von 2009 bis 2013 wirkte sich äußerst negativ auf die Wirtschaft und die Gesundheitssysteme aus. Fast 10 Millionen Menschen in Madagaskar benötigen humanitäre Hilfe. Rund 500.000 Kinder unter fünf Jahren  werden im Jahr 2022 voraussichtlich akut mangelernährt sein, 110.000 sind von schwerer Mangelernährung und damit vom Tod bedroht. Mit rund 43 Prozent hat das Land weltweit eine der höchsten chronischen Mangelernährungsraten. Zudem kommt es immer wieder zu Ausbrüchen der Lungenpest. Einschränkungen während der Corona-Pandemie haben wichtige Lieferketten unterbrochen und dafür gesorgt, dass Nahrungsmittel für viele Familien viel zu teuer geworden sind. 

Dürren, tropische Stürme und Überschwemmungen tun ihr Übriges, das Leid der Menschen zu verstärken. Die Existenzgrundlage eines Großteils der Bevölkerung ist stark von den Auswirkungen des Klimawandels bedroht.

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Madagaskar?

Aktion gegen den Hunger ist seit 2011 in Madagaskar aktiv. Unsere Teams vor Ort arbeiten täglich daran, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern: 

  • Wir setzen uns in benachteiligten Wohngebieten der Hauptstadt Antananarivo für einkommensschwache Familien ein, um Mangelernährung vorzubeugen.
  • Im von schweren Dürren geprägten Süden haben wir Notfallprogramme etabliert, die sich auf die Behandlung akuter Mangelernährung konzentrieren und den Zugang zu Trinkwasser sicherstellen. 
  • Um dem Ausbruch von Krankheiten vorzubeugen, verteilen unsere Teams Hygiene-Sets und richten neue Latrinen und Wasserstellen ein, insbesondere in Schulen und Gesundheitszentren.
  • Um die bestehenden Gesundheitsstrukturen aufrechtzuerhalten, schulen wir einheimisches Personal in den Gemeinden.
  • Mobile Teams werden eingesetzt, um auch sehr schwer zugängliche Gebiete erreichen zu können.
  • Bei akuten Notlagen leisten unsere Emergency Response Teams unverzügliche Hilfe.

In diesen Bereichen haben wir geholfen:

Ernährung und Gesundheit
84.207
Menschen haben Nahrungsmittel erhalten
Wasser, Sanitär und Hygiene
9.489
Menschen haben Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen erhalten
Lebensgrundlagen
34.264
Menschen konnten ihre Lebensgrundlagen auf eine sichere Basis stellen

Beendete Projekte

Unterstützung von Gesundheitszentren in Madagaskar
  • Direkt Begünstigte: 10 Basisgesundheitszentren, 10 Gesundheitsausschüsse und 16 zivilgesellschaftliche Organisationen  

  • Indirekt Begünstigte: Die Bevölkerung in der Einsatzregion, insbesondere 17.898 Kinder und 30.856 Frauen 

  • Laufzeit: Dezember 2019 bis Oktober 2020  

  • Mittelherkunft: BMZ private Träger finanziert durch Schmitz Stiftung  

  • Fördervolumen: 37.572€  

In diesem Projekt arbeitet Aktion gegen den Hunger mit der lokalen Organisation ASOS (Action Socio-sanitaire Organisation Secours) zusammen. ASOS kooperiert schon seit der Gründung im Jahr 1990 mit den Gesundheitseinrichtungen vor Ort und setzt sich für Verbesserungen in der Qualität der Behandlung und erhöhten Sozialschutz, insbesondere für Frauen, Jugendliche und Kinder unter 5 Jahren, ein. Das Ziel dieses Projekts ist es die Basisgesundheitszentren, die Gesundheitsausschüsse und die zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Region Toliara beim Kapazitätsaufbau zu unterstützen, um so zur Verbesserung der Behandlungsqualität von Frauen und Kindern beizutragen.  

Frauen im gebärfähigen Alter erhalten Unterstützung bei der Familienplanung und bei der reproduktiven Gesundheit und Kinder unter 5 Jahren durch Impfungen und Interventionen im Bereich Ernährung und integrierte Behandlung von Kinderkrankheiten. Die Maßnahmen sollen insgesamt dazu führen, dass Gesundheitszentren vermehrt genutzt und die generelle Versorgungssituation für die Bevölkerung verbessert wird. 

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

  • Festlegung von Zielen und Aktionsplänen zur Verbesserung der Qualität der Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern unter 5 Jahren 

  • Die zivilgesellschaftlichen Organisationen beteiligen sich an der partizipativen Diagnose der Gesundheitsdienstleistungen für Mütter und Kinder 

  • Mobilisierung der Gemeinden für die stärkere Nutzung von Gesundheitsdiensten 

  • Implementierung eines qualitativ hochwertigen und partizipativen Überwachungssystems für die Gesundheitsdienstleistungen 

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