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SYRIEN

Nothilfe
Erdbeben verschlimmern Humanitäre Katastrophe
Die schweren Erdbeben im Februar 2023 verschlimmern die Lage im Nordwesten Syriens enorm: Millionen Menschen, darunter viele Geflüchtete, brauchen dringend Wasser, Nahrung, Unterkunft und Medikamente.
WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2008

Mitarbeiter*innen:  131

Bevölkerung:  20 Mio.

Erreichte Menschen 2020:  2.322.652

Unterernährungsrate:   keine Daten

Das Land wird immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen in Atmen gehalten. Die Gefahr für die Zivilbevölkerung ist durch Luftangriffe und Bodenkämpfe enorm, denn mittlerweile sind weite Landstriche übersät mit Kriegsschauplätzen. Viele sind aus Angst vor den Bomben ohne jegliches Hab und Gut aus ihren Häusern gelaufen. Es fehlt an Wasser, Nahrung und sicheren Unterkünften.

Wir sind trotz der schwierigen Lage vor Ort und leisten dringend benötigte Hilfe: Unsere Teams verteilen Trinkwasser, Hygiene- und Lebensmittelpakete an die Notleidenden und reparieren die zerstörte Infrastruktur. Zudem unterstützen wir Betroffene, die unter den Folgen von Krieg, Gewalt und Vertreibung leiden, durch psychologische Hilfe.

Wie ist die Situation in Syrien?

Seit 2011 herrscht in Syrien ein unerbittlicher Bürgerkrieg, welcher knapp 600.000 Menschen das Leben gekostet hat. Weite Teile der Infrastruktur sind zerstört, die Gesundheitsversorgung und das Bildungssystem sind zusammengebrochen. Millionen Frauen, Männer und Kinder sind auf der Flucht. Es scheint, als würde der Konflikt in Syrien nie enden.

Es ist die größte Flucht- und Vertreibungskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Lebensumstände der Bevölkerung verschlechtern sich stetig. Viele syrische Flüchtlinge suchen Zuflucht in den Nachbarländern Irak, Türkei, Libanon und Jordanien und leben dort in behelfsmäßigen Unterkünften, Rohbauten, Flüchtlingslagern oder bei Gastfamilien. In Syrien selbst sind über sechs Millionen Menschen auf der Flucht.

Mittlerweile sind in und um Syrien rund 18 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 80 Prozent der Haushalte benötigen dringend Unterstützung – 71 Prozent dieser Familien benötigen am dringendsten Lebensmittel und sauberes Wasser. Die Lebenserwartung der syrischen Kinder ist seit Beginn des Bürgerkrieges um 13 Jahre gesunken.

Nun verschlechtern die schweren Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze die Situation enorm. Die schwersten Beben seit Jahrzehnten treffen eine Gegend, in der viele Menschen in Zeltlagern Unterschlupf vor den seit Jahren andauernden Angriffen suchen. 

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen?

Tag für Tag fordert der Konflikt in Syrien Opfer in der Zivilbevölkerung. Millionen Menschen haben das Land verlassen. Gewalt, Not und Hunger beherrschen den Alltag der Menschen. Die größte Herausforderung für Hilfsorganisationen in Syrien ist, Zugang zu den Betroffenen zu erlangen. Die angespannte Sicherheitslage führt dazu, dass Hilfe oft nur eingeschränkt möglich ist. Die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser stellt eine große Schwierigkeit dar, da die Wasserinfrastruktur stark zerstört oder gar nicht mehr vorhanden ist.

2020 wurden unsere Teams durch die Corona-Pandemie vor große Herausforderungen gestellt. Trotzdem konnten wir über zwei Millionen Menschen erreichen – doppelt so viele wie im Jahr zuvor!

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Syrien?

Aktion gegen den Hunger ist seit 2008 in Syrien aktiv und einer der wichtigsten Akteure, wenn es um Programme im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WaSH) geht.

  • In Katastrophensituationen sind wir vor Ort und leisten Nothilfe sowie psychosoziale Betreuung.
  • Wo es der Zugang erlaubt, sanieren wir vorhandene Wasserversorgungssysteme, Latrinen und Abwassersysteme. Ist dies nicht möglich, versorgen wir die Gemeinden mit Trinkwasser.
  • Wir verteilen Lebensmittel, Werkzeuge, Arbeitsmaterialien sowie Pflanzen und Samen zum Anbau von Gemüse.
  • Dank unserem Pilotprojekt nutzen wir Solarenergie zum Antrieb von Wasserpumpen.
  • Wir klären die Menschen über die Wichtigkeit von Hygienepraktiken auf, um das Risiko von Krankheitsausbrüche zu minimieren.

Laufende Projekte

Humanitäre WASH-Hilfe durch die Stärkung nationaler und subnationaler Koordinierungsplattformen
  • Direkt Begünstigte: 30 nationale und subnationale Plattformen zur Koordinierung humanitärer WASH-Maßnahmen und ihre Partner (etwa 1050 Organisationen, einschließlich lokaler Organisationen)  

  • Laufzeit: Januar 2023 bis Oktober 2025 

  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger 

  • Fördervolumen: 4.389.196,41 €  

  • Länder: Global (In 2021 fanden 20 Einsätze in 12 Ländern statt, darunter: Zentralafrikanische Republik, Tschad (2), Äthiopien (3), Fidschi, Guinea, Haiti (2), Libanon, Mosambik (4), Nigeria, St. Vincent und die Grenadinen, Sudan (2) und Syrien) 

Eine wirksame Reaktion auf humanitäre Krisen ist eine Voraussetzung dafür, dass die humanitären Bedarfe von in Not geratenen Menschen gedeckt werden können. Dabei müssen die humanitären Bedarfe schnellstmöglich evaluiert und eingeschätzt werden und die Kapazitäten und Reaktionsfähigkeiten von verschiedenen Organisationen zusammengebracht werden. Ziel dieses Projekts ist es, durch den Aufbau von unabhängigen und dauerhaften nationalen und subnationalen Koordinationsplattformen die effektive und effiziente Koordination im humanitären Krisenfall zu unterstützen und so Menschen in Not besser zu helfen.  Insgesamt werden etwa 30 nationale Koordinierungscluster und mindestens 1.015 lokale Partner/Koordinierungsstellen durch globale oder Fernunterstützung sowie kurzfristige Einsätze von Expert*innen vor Ort gestärkt. 

Dieses Projekt konzentriert sich dabei auf den Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH). Die WASH-Bedarfe sind weltweit nach wie vor besorgniserregend. Rund zwei Milliarden Menschen leben immer noch ohne sichere Trinkwasserversorgung. Mit Hilfe dieses globalen Projekts werden weltweit nach Bedarf humanitäre WASH Krisen unterstützt. Mobile Unterstützungsteams stehen auf Abruf bereit und können in Krisenfällen entsendet werden um direkt vor Ort bei der Koordination zu unterstützen.  

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

Unterstützung der nationalen Koordinierungsplattformen und lokalen Partner bei:  

  • dem Aufbau von eigenen Kapazitäten im Bereich Informationsmanagement und Koordination durch Schulungen, Trainings, virtuelle Fernunterstützung sowie einen zentralen Helpdesk 

  • der Diagnose von Problemen und der Entwicklung von Strategien zur effizienteren Koordination  

  • der Ausarbeitung von Notfallvorsorge- und Reaktionsplänen 

  • der Erarbeitung von Übergangsplänen von humanitärer Hilfe zu Entwicklungszusammenarbeit  

  • der Entwicklung von Strategien zu Lokalisierung und Inklusion 

Darüber hinaus erhalten die nationalen Koordinierungsplattformen und ihre Partner direkte und schnelle Unterstützung durch die Support-Teams vor Ort, die auf Anfrage entsendet werden. 

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