
Gaza: Massive Ausweitung der Hilfslieferungen notwendig
Aktion gegen den Hunger warnt, dass die minimale Hilfe, die nun in den Gazastreifen gelangt, bei Weitem nicht ausreicht, um die Not der Menschen zu lindern. Nahezu die gesamte Bevölkerung leidet an Hunger. Die Blockade verhindert weiterhin die Lieferung lebenswichtiger Nahrungsmittel und Hilfsgüter, die außerhalb Gazas lagern. Aktion gegen den Hunger hat in Jordanien Lebensmittel für Tausende Familien gelagert, kann sie aber nicht über die Grenze bringen. Die Hilfsorganisation fordert einen sofortigen Waffenstillstand, die bedingungslose Freilassung der Geiseln und eine massive Ausweitung der Hilfe unter sicheren Bedingungen.
„Wir begrüßen zwar die kleinen Fortschritte, aber die bisherigen Hilfslieferungen sind absolut nicht ausreichend. Wir haben in Jordanien Lebensmittel für Tausende Familien für einen Monat gelagert, aber sie können aufgrund der Beschränkungen nicht über die Grenze nach Gaza gelangen“, sagt Natalia Anguera, Einsatzleiterin von Aktion gegen den Hunger für den Nahen Osten.
Derzeit beschränken sich die Lebensmittellieferungen nach Gaza auf Backwaren, Babynahrung und warme Mahlzeiten in Gemeinschaftsküchen. Humanitäre Maßnahmen sind aufgrund der Krise und der Beschränkungen vor Ort äußerst schwierig.
„Die Lage ändert sich ständig. Unsere lokalen Lieferanten können keine Zutaten beschaffen, durch die Blockade sind ihre Vorräte erschöpft. Gemeinschaftsküchen, die vor einer Woche noch funktionierten, sind aufgrund fehlender Vorräte nicht mehr möglich. Die Verteilung warmer Mahlzeiten durch lokale Küchen kann zwei oder drei Tage lang funktionieren, vielleicht auch länger, aber alles hängt von der Verfügbarkeit von Lebensmitteln ab“, so Anguera.
Mehr als zwei Millionen Menschen in Gaza befinden sich in einer verzweifelten Lage. „Die größte Herausforderung bleibt die Versorgung mit humanitärer Hilfe. Es ist dringend nötig, dass große Mengen an Hilfsgütern über mehrere Zugangspunkte nach Gaza gelangen und die Hilfe menschenwürdig verteilt wird. Der Schutz der Zivilbevölkerung und der humanitären Helferinnen und Helfern muss gewährleistet werden“, so Anguera.
Aktion gegen den Hunger betont, dass sich das von den Vereinten Nationen koordinierte Modell, humanitäre Hilfe zu leisten, bewährt hat und nach wie vor tragfähig ist, um effektiv und transparent auf die Not zu reagieren. Die Hilfsorganisation ist seit 20 Jahren in Gaza aktiv und hat allein im vergangenen Jahr mehr als eine Million Menschen mit humanitärer Hilfe, Lebensmitteln und Wasser versorgt. Zugleich bekräftigt die Organisation ihr Bekenntnis zu den humanitären Grundsätzen und arbeitet unabhängig, unparteilich, neutral und den Menschen in Not verpflichtet - all dies in Abstimmung mit den Vereinten Nationen, ihren Mitgliedstaaten und den Gebern.
„Jede Verzögerung der Hilfe verschärft die Lage weiter und bringt die Menschen in Gaza näher an den Hungertod. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Hilfslieferungen blockiert werden, während Millionen Menschen, darunter auch Kinder, in ihrer Existenz bedroht sind. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln”, sagt Anguera.
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