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Gaza: Aktion gegen den Hunger trauert um einen weiteren getöteten Mitarbeiter

Pressemitteilung vom: 22.09.2025

Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer teilt die humanitäre Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger den Tod des Kollegen Mustafa Walid Mohammed Al Ejla mit. Er wurde am 16. September bei einem israelischen Luftangriff nahe dem Haus seiner Familie getötet. Er war 29 Jahre alt und verheiratet. 

Mustafa arbeitete in einem Lagerhaus von Aktion gegen den Hunger in Gaza-Stadt, das wegen Evakuierungsbefehlen unzugänglich war. „Mustafa war ein Mensch von großer Integrität und ein Vorbild für uns alle“, erinnert sich ein Kollege. „Er war nicht nur ein geschätzter Mitarbeiter, sondern auch ein Freund.“  

Mustafas Tod ist bereits der dritte Verlust eines Teammitglieds von Aktion gegen den Hunger in Gaza seit Juni dieses Jahres. Die anhaltenden militärischen Operationen in Gaza-Stadt fordern weiterhin das Leben der Menschen vor Ort – darunter auch humanitäre Helferinnen und Helfer, die sich mit außergewöhnlichem Engagement für die Unterstützung der Bevölkerung einsetzen. 

„Der Tod von Mustafa verdeutlicht die katastrophalen Lebensbedingungen in Gaza-Stadt. Unsere Teams stehen täglich vor unmöglichen Entscheidungen: entweder in den überfüllten Süden zu fliehen, wo das Überleben kaum gesichert ist, oder angesichts der Offensive im Norden ihr Leben zu riskieren“, erklärt Natalia Anguera, Einsatzleiterin von Aktion gegen den Hunger im Nahen Osten. 

„Mehr als die Hälfte unserer Mitarbeitenden in Gaza-Stadt wurde bereits gewaltsam vertrieben und musste die gefährliche, bis zu 15-stündige Reise in den Süden antreten. Auch über die Hälfte der Familien der von uns betreuten unterernährten Kinder wurden in der vergangenen Woche zur Flucht gezwungen. Der Zugang zu kritischen humanitären Einrichtungen und Hilfsgütern ist massiv eingeschränkt – zwei unserer Lagerhäuser sind weiterhin unzugänglich“, ergänzt Anguera. 

Aktuell stehen rund 86 Prozent des Gazastreifens unter Vertreibungsbefehlen oder befinden sich in militarisierten Zonen, was die humanitäre Hilfe blockiert, Bauern von ihrem Land trennt und den Zugang zu lebenswichtiger Wasser- und Sanitärinfrastruktur verhindert. Seit Oktober 2023 wurden über 65.000 Menschen getötet, darunter 20.000 Kinder. Mindestens 540 humanitäre Helfende verloren ihr Leben – Gaza ist damit der tödlichste Ort der Welt für humanitäre Helfer. 

Aktion gegen den Hunger fordert erneut dringend den Schutz der Zivilbevölkerung und humanitärer Helferinnen und Helfer sowie einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand.  

Unser tiefstes Mitgefühl gilt Mustafas Familie und Angehörigen. Wir werden ihn ebenso wenig vergessen wie Obada Abu Issa und Mohammed Hussein, die am 26. Juni bei einem israelischen Luftangriff getötet wurden. 

Trotz der unvorstellbaren Herausforderungen bekräftigt Aktion gegen den Hunger sein unerschütterliches Commitment, den Menschen in Gaza weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten. 

22. SEPTEMBER 2025
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