Aktion gegen den Hunger unterstützt Menschen aus der Ukraine im Winter unter anderem mit warmen Mahlzeiten.

Ukraine: Millionen Menschen stehen vor dem härtesten Winter seit Kriegsbeginn

Pressemitteilung vom: 14.11.2024

Der Krieg in der Ukraine verschlechtert zunehmend die Lebensbedingungen der Zivilbevölkerung und erschwert den Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und anderen grundlegenden Dienstleistungen, insbesondere in Gebieten nahe der Frontlinie im Süden und Osten der Ukraine. Die gezielte Zerstörung ziviler Energieinfrastruktur verschärft die humanitäre Lage der ukrainischen Bevölkerung und verletzt das humanitäre Völkerrecht. Die Menschen im Land stehen vor dem schwierigsten Winter seit Beginn des Krieges.

„Derzeit sind schätzungsweise mehr als 50 Prozent der Stromkapazität des Landes zerstört und es ist mit Stromausfällen von bis zu 20 Stunden pro Tag zu rechnen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, insbesondere für die Schwächsten, für ältere Menschen, Kinder und kranke Menschen“, berichtet Benjamin Martin, stellvertretender Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in der Ukraine.

Ukraine: Kalter Winter verschärft die Not

Die Auswirkungen des kalten Winters und anhaltender Stromausfälle erschweren nicht nur den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen für Menschen, die bereits in prekären Lebensbedingungen leben, sondern beeinträchtigen auch die Ernährungssicherheit der Menschen. Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln nimmt ab und die Preise steigen, wodurch Millionen Menschen weniger zu Essen haben.

Der Winter beeinflusst auch die psychische Gesundheit der Bevölkerung stark, insbesondere die der Kinder. Über 1,5 Millionen Kinder werden voraussichtlich im Winter psychologische Hilfe benötigen, da sie stundenlang in unbeheizten, unbeleuchteten Räumen ausharren müssen. Mit über zwei Millionen beschädigten Häusern aufgrund der Kämpfe wird dieser Winter voraussichtlich der schwierigste für die Ukrainer*innen seit Beginn des Krieges sein.

Aktion gegen den Hunger leistet Nothilfe  

Aktion gegen den Hunger führt in der Ukraine Maßnahmen zur Ernährungssicherung und Existenzsicherung durch, indem warme Mahlzeiten und finanzielle Unterstützung verteilt werden. Die Organisation ist auch im Gesundheitssektor tätig, unterstützt Zentren für medizinische Grundversorgung und führt psychologische und psychosoziale Hilfsprogramme durch. Besonders akuten Bedarf hat Aktion gegen den Hunger bei Kindern festgestellt, die ohne elterliche Fürsorge leben und auf Sozialleistungen angewiesen sind.  

„Wir werden diese Programme, die für die Unterstützung der Bevölkerung in diesen schwierigen Monaten nach wie vor unerlässlich sind, auch weiterhin durchführen. In familiären Einrichtungen für Kinder in der Region Charkiw werden unsere Teams die Isolierung der Einrichtungen verbessern, Solarwärmepumpen, Winterausrüstung und landwirtschaftliche Betriebsmittel bereitstellen. Zudem bieten wir Schulungen zur Lebensmittelkonservierung und zum Bau kleiner Gewächshäuser an, um die Ernährungssicherheit der Bewohner im Winter zu gewährleisten“, erläutert Benjamin Martin.

Mehr als sechs Millionen Menschen mussten seit Beginn des Krieges aus dem Land fliehen und vier Millionen wurden innerhalb der Ukraine selbst vertrieben. Laut Angaben des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte wurden mindestens 11.700 Zivilisten getötet und mehr als 24.600 verwundet. 14,6 Millionen Menschen, das entspricht 40 Prozent der Bevölkerung, benötigen laut den Vereinten Nationen humanitäre Hilfe.

Hinweis an die Redaktionen  

Sprecher*innen verfügbar: Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder Hintergrundgespräche.  

Über Aktion gegen den Hunger  

Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 56 Ländern und Regionen aktiv ist und über 21 Millionen Menschen unterstützt. Seit 45 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.987 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.  

14. NOVEMBER 2024
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