Die G7 im Bett – wann wachen sie endlich auf?

G7-Gipfel: 811 Millionen Menschen hungern. #WakeUpG7!

Klimakrise, Artensterben, Ungleichheit und rapide ansteigende Hungerzahlen – Was ist noch notwendig, damit die sogenannten G7-Staaten endlich handeln? Anlässlich des G7-Gipfels  im bayerischen Schloss Elmau vom 26. bis 28. Juni 2022 ruft Aktion gegen den Hunger   gemeinsam mit vielen anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen zu einer Demonstration gegen die gegenwärtige Politik der G7 auf.

Vor dem G7-Gipfeltreffen Juni 2022: WAKEUPG7

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Wann: 25. Juni 2022, 12:00 Uhr  

Wo: Start der Demo ist die Theresienwiese in München 

Treffpunkt Aktion gegen den Hunger Demoblock: Spielplatz am Bavariaring 10, 80336 München 

Hashtags: #GerechtGehtAnders #WakeUpG7 

Sharepics zur Nutzung auf Social Media stehen vom Aktionsbündnis der G7-Demo zur Verfügung.

G7-Demo: Warum gehen wir auf die Straße? 

Unglaubliche 2,37 Milliarden Menschen weltweit sind aktuell von Ernährungsunsicherheit betroffen, mindestens 811 Millionen dieser Menschen leiden akut Hunger. Die Klimakrise, Konflikte und ausbeuterischen Wirtschaftsbeziehungen sind die Hauptursachen für den Hunger auf der Welt. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die globale Ernährungskrise zusätzlich verschärft. In Europa haben aktuell 10 Prozent der Bevölkerung nicht ausreichend oder zu wenig nahrhaftes Essen zur Verfügung, in Lateinamerika 41 Prozent, in Afrika 60 Prozent und in Asien 26 Prozent.  

Hunger – ein Problem der Verteilung 

Hunger ist in erster Linie strukturell bedingt. Denn obwohl wir derzeit mehr Lebensmittel produzieren, als für die Ernährung der Weltbevölkerung benötigt werden, kann sich jeder dritte Mensch nicht zuverlässig mit ausreichend nahrhaften Lebensmitteln versorgen. Besonders betroffen sind dabei Menschen in Ländern, deren Nahrungsmittelversorgung stark von internationalen Märkten abhängig ist. So wird in Teilen Afrikas mehr als die Hälfte des Weizens aus der Ukraine oder Russland importiert. Seit Beginn des Krieges sind die Preise für Weizen und andere landwirtschaftliche Grundnahrungsmittel massiv gestiegen. Für die oft ohnehin arme Bevölkerung eine Katastrophe - und ein Grund für den massiven Anstieg von Mangelernährung.  

Die kleine Ruweydha aus Somalia ist akut mangelernährt, zeigt das MUAC-Band um ihren Arm.

Diese strukturelle Schieflage ist vor allem in Aufbau und Funktionsweise unseres derzeitigen Ernährungssystems begründet. In der heute stark globalisierten und industrialisierten Landwirtschaft verdienen viele Landwirtinnen und Landwirte oft nicht genug zum Überleben. Gleichzeitig sorgen mächtige Industriestaaten mit Subventionen dafür, dass billige Lebensmittel in ärmere Länder exportiert werden. Landwirt*innen vor Ort können mit den Preisen nicht mithalten und verlieren ihre Lebensgrundlage. 

Gleichzeitig ist unser derzeitiges Agrarsystem nicht ausreichend in der Lage, sich an die Herausforderungen der Klimakrise anzupassen. Die Klimakrise beeinträchtigt unsere Fähigkeit, Lebensmittel in ausreichender Menge und Qualität zu produzieren, und gleichzeitig verschlimmert unser Agrarsystem die Umweltschäden. Tatsächlich sind Landwirtschaft und Ernährung für ein Drittel der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich.Dabei kann nachhaltige Landwirtschaft ein Schlüssel zur Überwindung von Hunger und Klimakrise sein. 

Kriege schüren Hunger 

Ein weiterer Grund für die Zunahme hungernder Menschen ist, dass es der internationalen Gemeinschaft nach wie vor nicht gelingt, entschieden gegen den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe vorzugehen. Immer wieder werden in Konflikten vorsätzlich Orte der zivilen Versorgung, wie landwirtschaftliche Produktions- und Lagerhallen, Krankenhäuser oder Energieknotenpunkte zerstört. Den Preis für diese Kriegsführung, die gegen das internationale Völkerrecht verstößt, zahlen unschuldige Frauen, Männer und Kinder.  

Kurz: Die aktuellen Konflikte und großen Krisen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Klima, Umwelt und Gesundheit sind die eigentlichen Ursachen für die weltweite Ernährungsunsicherheit. Obwohl die G7-Staaten eine große historische Verantwortung für die Eskalation vieler der aktuellen Krisen haben, übernehmen sie bisher zu wenig Verantwortung, wenn es um Wege aus diesen Krisen geht. 

Unsere Forderungen an die G7-Staaten 

Gemeinsam mit dem G7-Demo-Bündnis fordern wir von den G7-Staatschefs, die Klimakrise und das Artensterben zu stoppen und endlich konsequent gegen Hunger, Armut und Ungleichheit in der Welt aktiv zu werden. Außerdem müssen Konsequenzen aus dem russischen Krieg gegen die Ukraine gezogen und die Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle beendet werden. 

Das internationale Netzwerk von Aktion gegen den Hunger fordert dabei von Olaf Scholz, Justin Trudeau und Co. insbesondere, gegen die strukturellen Ursachen des Hungers vorzugehen.   

Die G7 müssen:  

  • Eine Allianz für Nahrungs- und Ernährungssicherheit ins Leben rufen und ein milliardenschweres Unterstützungspaket für die Schutzbedürftigsten schnell und flexibel umsetzen. Das Paket muss eine Vereinbarung zur Nahrungsmittelproduktion, Investitionen in soziale Sicherungsmaßnahmen einschließlich Bargeldtransfers sowie konkrete Schritte für den Übergang zu nachhaltigen und gerechten Ernährungssystemen umfassen. 
  • Den Einsatz von Hunger als politische Waffe stoppen und Hungerkrisen vorbeugen, indem sie den Zugang und die humanitäre Hilfe in allen Konfliktgebieten erleichtern. 
  • Eine universelle und feministische Sozialschutzpolitik entwickeln und fördern, damit gefährdete Menschen nicht in Hunger und Armut abstürzen.  
  • Die Transformation der Ernährungssysteme weg von einer industriellen Agrarökonomie hin zur sozial und ökologisch nachhaltigen Agrarökologie vorantreiben, damit alle Menschen ihr Recht auf Ernährung wahrnehmen können. 
28. JUNI 2022
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