Mutter mit Kind in Nord-Kamerun

Hunger und Vertreibung durch Gewalt in Nord-Kamerun

460.000 Menschen auf der Flucht

Die humanitäre Lage im Norden Kameruns ist dramatisch: 460.000 Menschen sind aufgrund der Gewalt auf der Flucht. Die Ernährungssituation von 230.000 Menschen hat sich massiv verschlechtert. Bisher sind nur 30 % der benötigten Mittel für humanitäre Hilfe gedeckt. Aktion gegen den Hunger ruft dazu auf, das humanitäre Engagement auszuweiten.

Zivilbevölkerung leidet unter bewaffneten Angriffen

Die Situation der Zivilbevölkerung im Norden Kameruns ist besorgniserregend. In den letzten Monaten sind die Angriffe durch bewaffnete Gruppen um mehr als 70 % angestiegen. Allein im November und Dezember erfolgten etwa 140 Angriffe, so viel wie seit Jahren nicht mehr. Die Gewalteskalation vertreibt große Teile der Bevölkerung aus ihren Heimatgemeinden. Schätzungen zufolge befinden sich im Norden des Landes heute mehr als 460.000 Menschen auf der Flucht.

„In manchen Gegenden wie zum Beispiel in Kolofata schlafen die Menschen aus Angst vor nächtlichen Angriffen nicht mehr in ihren Häusern. Sie kommen nur tagsüber zurück, um nach ihren Feldern zu schauen. Die Milizen plündern Gesundheitszentren und Schulen. Der Zugang zu Gesundheitsversorgung ist eingeschränkt. Insbesondere verletzliche Bevölkerungsgruppen wie Schwangere und Kinder unter fünf Jahren leiden darunter“, sagt Aurélie Carmeille, Landesdirektorin von Aktion gegen den Hunger in Kamerun.

Ernährungssituation dramatisch verschlechtert

Die katastrophale Sicherheitslage hat zu einer dramatischen Verschlechterung der Ernährungssituation geführt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Nahrungsmittelversorgung von mehr als 230.000 Menschen bedroht ist. Besonders schwer betroffen ist die nördliche Grenzregion: Dort gibt es an vielen Orten keine Programme zur Behandlung von akuter Mangelernährung mehr.

Jetzt spenden und weltweit helfen

Lebensrettende humanitäre Mittel fehlen 

Die Teams von Aktion gegen den Hunger versorgen momentan 7.350 Kinder unter fünf Jahren, die unter akuter Mangelernährung leiden – mehr als doppelt so viel, wie normalerweise in dieser Jahreszeit.  „Obwohl der Bedarf an humanitärer Hilfe in der Region so stark gestiegen ist, ist es gerade extrem schwierig, genügend finanzielle Mittel für humanitäre Hilfe zu mobilisieren. Wir können unseren Nothilfeeinsatz vor Ort nicht so ausbauen, wie es notwendig wäre“, bedauert Amélie Carmeille. Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, ausreichend humanitäre Mittel bereitzustellen, und rufen zu Spenden auf.

Aktion gegen den Hunger ist seit 2014 in Kamerun tätig. Zusätzlich zu humanitären Nothilfeeinsätzen für vertriebene und geflüchtete Menschen führt Aktion gegen den Hunger langfristige Projekte zur Stärkung der lokalen Lebensgrundlagen durch. Jedes Jahr unterstützen unsere Teams fast 300.000 Menschen im ganzen Land.
 

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Vassilios Saroglou
7. FEBRUAR 2020
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