Lebensmittelpakete in Amman (Jordanien), deren Einfuhr nach Gaza blockiert wurde

Gaza: Waffenstillstand gibt Hoffnung – doch ohne humanitären Zugang wird die Hungersnot andauern

Pressemitteilung vom: 10.10.2025

Das Waffenstillstandsabkommen in Gaza weckt viele Hoffnungen. Doch die Hungersnot wird fortbestehen, solange ein humanitärer Zugang nicht gesichert ist, warnt Aktion gegen den Hunger. Die Hilfsorganisation hat über 2.000 Lebensmittelpakete in Amman (Jordanien) bereitstehen. Hunderte Mitarbeitende sind vor Ort in Gaza, um die Hilfe kurzfristig auszuweiten.

Nach über zwei Jahren Hunger, Vertreibung und Gewalt als Folge der israelischen Militäroperationen in Gaza bringt das Waffenstillstandsabkommen einen Hoffnungsschimmer. Aktion gegen den Hunger fordert, diese Chance in einen dauerhaften Waffenstillstand zu verwandeln, der uneingeschränkten humanitären Zugang in Gaza ermöglicht.

„Die Einstellung der Kämpfe allein reicht nicht aus. Unsere Teams benötigen sofortigen und sicheren Zugang zu allen Gebieten des Gazastreifens, um Familien zu erreichen, die seit Wochen von Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung abgeschnitten sind“, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.

In den vergangenen Wochen erreichten kaum Lebensmittel oder Hilfsgüter den Norden Gazas oder Gaza-Stadt, wo die Hungersnot zunimmt. Die Teams von Aktion gegen den Hunger sind bereit zu helfen, wie schon nach dem Waffenstillstand im Januar 2025. Doch die Bedingungen sind heute noch schwieriger: Die Zerstörung ist allumfassend, der Hunger grassiert, und der Wiederaufbau wird Jahre dauern.

„Das Abkommen muss schnell und wirksam umgesetzt werden. Unsere Hilfsgüter stehen im Nachbarland Jordanien bereit zur Verteilung und werden von den Menschen in Gaza dringend benötigt“, fügt Friedrich-Rust hinzu. Aktion gegen den Hunger hat über 2.000 Lebensmittelpakete in Amman bereitgestellt, und Hunderte Mitarbeitende sind in Gaza, um die Hilfe sofort auszuweiten, sobald der Zugang möglich ist.

Zugleich warnt Aktion gegen den Hunger davor, die andauernde Gewalt und Vertreibung im Westjordanland zu ignorieren. Während der letzten Waffenruhe wurden durch israelische Militäroperationen über 40.000 Menschen im nördlichen Westjordanland vertrieben – dabei handelt es sich um die größte Massenvertreibung seit 1967.

Die Hilfsorganisation appelliert an die internationale Gemeinschaft, diesen Moment zu nutzen, um die Waffenruhe in eine dauerhafte Lösung zu überführen, die den ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe für alle bedürftigen Familien sicherstellt und den Weg zu einem nachhaltigen, von Palästinenserinnen und Palästinensern geführten Wiederaufbauprozess ebnet.

10. OKTOBER 2025
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