Frau reitet auf einem Esel in Haiti.

HAITI

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  1985

Mitarbeiter*innen:  160

Bevölkerung:  11,26 Mio.

Erreichte Menschen 2020:  473.388

Unterernährungsrate:   46,8 %

Haiti ist eines der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre. Lange Jahre der Diktatur, politische Instabilität und wiederkehrende Naturkatastrophen haben die Entwicklung erschwert. Auf dem Klima-Risiko-Index – der veranschaulicht, wie stark Länder von Wetterextremen betroffen sind – rangiert Haiti regelmäßig unter den ersten fünf der am meisten betroffenen Länder. Fast 60 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Zahl der akut mangelernährten Kinder lag 2020 61 Prozent über dem Wert des Vorjahres.

Wie ist die Situation in Haiti?

Die innenpolitische Situation in Haiti war in den letzten Jahrzehnten durch wiederholte Krisen wie Staatsstreiche, ausländische Interventionen, Ausbrüchen von gewalttätigen Konflikten, Verletzungen der Menschenrechte und chronischer Instabilität gekennzeichnet. Die zahlreichen Probleme des Landes sind vor allem strukturell bedingt: Eine schwache Regierung, fehlende Grundversorgungsleistungen und mangelnde Infrastruktur bedeuten, dass jede Naturkatastrophe oder Krise in Haiti besonders schwere Auswirkungen hat.

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Haiti?

Im Jahr 2020 hatte Haiti mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: COVID-19 hat das ohnehin geschwächte Land schwer getroffen und verschärfte politische Unruhen. Straßen werden teilweise von Bandenkriminellen kontrolliert. Das verschlechtert die Sicherheitslage für die Bevölkerung und humanitäre Helfer*innen und erschwert den sicheren Transport von Hilfsgütern.

Weiter wird das Land immer wieder mit voller Wucht von Naturkatastrophen getroffen: Aufgrund der geografischen Lage wird Haiti häufig von starken Erdbeben erschüttert: 2010, 2018 und nun das stärkste Beben mit 7,2 auf der Richterskala im August 2021. Leider fehlt es an Vorsorge- und Bewältigungsmechanismen. Diese widrigen Umstände kombiniert mit schwachen Strukturen und einem eingeschränkten Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen erschweren die Lebensbedingungen der Menschen in Haiti. 4,4 Millionen Menschen können sich nicht sicher sein, täglich Zugang zu Nahrung zu haben, fast die Hälfte davon sind Kinder. Schätzungen zufolge werden 2021 etwa 217.00 Kinder unter 5 Jahren an akuter Mangelernährung leiden. 

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Haiti?

Tausende von Menschen sind aufgrund der immer wieder verheerenden Naturkatastrophen heimatlos oder in Baracken untergebracht. Aktion gegen den Hunger verteilt Chlorwasser in Cholera-Behandlungszentren und setzt sich dafür ein, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhalten. Wir haben öffentlichkeitswirksame Kampagnen zur Bedeutung des Händewaschens und der Essenszubereitung mit Chlorwasser im Kampf gegen Cholera durchgeführt. Wir sind weiterhin aktiv, indem wir:

  • Nothilfe nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tropenstürmen leisten und die Betroffenen durch psychosoziale Hilfe unterstützen, das Erlebte zu verarbeiten.
  • Nahrungsmittel, Lebensmittelgutscheine und Barmittel an die betroffenen Menschen verteilen.
  • Schulungen für Mütter über gesunde Ernährung und Hygienepraktiken geben.
  • Sogenannte „Cash-For-Work“-Programme etablieren, bei denen die Menschen für Arbeiten, von denen die Gemeinde profitiert (beispielsweise Straßenreinigung oder dem Wiederaufbau der Infrastruktur), Geld erhalten.

In diesen Bereichen haben wir geholfen:

Wasser, Sanitär und Hygiene
413
Hygiene-Kits wurden verteilt sowie Wasserstationen und Latrinen gebaut
Ernährung und Gesundheit
53.955
mangelernährte Kinder wurden behandelt
Lebensgrundlagen
1.320
Haushalte erhielten Geldhilfen um Notfälle zu überbrücken
Unterstützen Sie unsere Hilfe in Haiti und weltweit!

Laufende Projekte

Humanitäre WASH-Hilfe durch die Stärkung nationaler und subnationaler Koordinierungsplattformen
  • Direkt Begünstigte: 30 nationale und subnationale Plattformen zur Koordinierung humanitärer WASH-Maßnahmen und ihre Partner (etwa 1050 Organisationen, einschließlich lokaler Organisationen)  

  • Laufzeit: Januar 2023 bis Oktober 2025 

  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger 

  • Fördervolumen: 4.389.196,41 €  

  • Länder: Global (In 2021 fanden 20 Einsätze in 12 Ländern statt, darunter: Zentralafrikanische Republik, Tschad (2), Äthiopien (3), Fidschi, Guinea, Haiti (2), Libanon, Mosambik (4), Nigeria, St. Vincent und die Grenadinen, Sudan (2) und Syrien) 

Eine wirksame Reaktion auf humanitäre Krisen ist eine Voraussetzung dafür, dass die humanitären Bedarfe von in Not geratenen Menschen gedeckt werden können. Dabei müssen die humanitären Bedarfe schnellstmöglich evaluiert und eingeschätzt werden und die Kapazitäten und Reaktionsfähigkeiten von verschiedenen Organisationen zusammengebracht werden. Ziel dieses Projekts ist es, durch den Aufbau von unabhängigen und dauerhaften nationalen und subnationalen Koordinationsplattformen die effektive und effiziente Koordination im humanitären Krisenfall zu unterstützen und so Menschen in Not besser zu helfen.  Insgesamt werden etwa 30 nationale Koordinierungscluster und mindestens 1.015 lokale Partner/Koordinierungsstellen durch globale oder Fernunterstützung sowie kurzfristige Einsätze von Expert*innen vor Ort gestärkt. 

Dieses Projekt konzentriert sich dabei auf den Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH). Die WASH-Bedarfe sind weltweit nach wie vor besorgniserregend. Rund zwei Milliarden Menschen leben immer noch ohne sichere Trinkwasserversorgung. Mit Hilfe dieses globalen Projekts werden weltweit nach Bedarf humanitäre WASH Krisen unterstützt. Mobile Unterstützungsteams stehen auf Abruf bereit und können in Krisenfällen entsendet werden um direkt vor Ort bei der Koordination zu unterstützen.  

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

Unterstützung der nationalen Koordinierungsplattformen und lokalen Partner bei:  

  • dem Aufbau von eigenen Kapazitäten im Bereich Informationsmanagement und Koordination durch Schulungen, Trainings, virtuelle Fernunterstützung sowie einen zentralen Helpdesk 

  • der Diagnose von Problemen und der Entwicklung von Strategien zur effizienteren Koordination  

  • der Ausarbeitung von Notfallvorsorge- und Reaktionsplänen 

  • der Erarbeitung von Übergangsplänen von humanitärer Hilfe zu Entwicklungszusammenarbeit  

  • der Entwicklung von Strategien zu Lokalisierung und Inklusion 

Darüber hinaus erhalten die nationalen Koordinierungsplattformen und ihre Partner direkte und schnelle Unterstützung durch die Support-Teams vor Ort, die auf Anfrage entsendet werden. 

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