Malawi: Hunger bedroht Hunderttausende Kinder

Schwere Überschwemmungen, unregelmäßige Niederschläge und Dürren haben in Malawi die schlimmsten Nahrungsmittelengpässe verursacht, die das Land in den letzten zehn Jahren erlebt hat. Nach aktuellen Schätzungen sind in Malawi etwa 2,8 Millionen Menschen vom Hunger bedroht und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Darunter befinden sich 537 Tausend Kinder unter fünf Jahren.

„Die Regierung schätzt, dass die Maisproduktion 2015 um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist", berichtet Lucia Prieto, Regionalreferentin von Aktion gegen den Hunger. Die Gemeinden, die stark von der Landwirtschaft abhängig sind, wurden durch die ungewöhnlich starken Regenfälle schwer getroffen. Denn die Überschwemmungen haben Felder zerstört und Häuser beschädigt. Viele Familien haben ihre gesamten Lebensmittelvorräte bereits aufgebraucht.

„Die Menschen haben einfach nicht genug zu essen“, berichtet Mikel Mendoza, humanitärer Koordinator von Aktion gegen den Hunger. „Diese Situation treibt die Familien in die Armut, denn sie verkaufen ihren letzten Besitz, um Lebensmittel zu kaufen. Doch das führt wiederum dazu, dass sie für ihre Gesundheit und die Schulgebühren ihrer Kinder nicht mehr bezahlen können. Und wenn die Menschen ihre Reserven aufbrauchen, macht sie das noch anfälliger für zukünftige Notsituationen.“

Aktion gegen den Hunger ist im Einsatz, um in den betroffenen Gebieten Hilfe zu leisten und mangelernährte Kinder zu behandeln. Zusätzlich unterstützen wir die Gemeinden beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen. Denn nur so können wir sicherstellen, dass die Familien eine nachhaltige Einkommensquelle haben und vor zukünftigen Notsituationen besser geschützt sind.

Foto: Emeraude Godin

20. JULI 2017
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